Umfrage zum Impfstatus bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis – eine Querschnittsstudie
Unabhängig von der Therapie ihrer Rheumatoiden Arthritis waren die Patienten besser über ihr Infektionsrisiko informiert als es ihrem Impfstatus entsprochen hätte.
In dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) mit einem standardisierten Fragebogen, der auf den Impfstatus ausgelegt war, befragt. Waren Impfdokumente vorhanden, wurde diese mit ausgewertet.
Außerdem wurden bei den Patienten Antikörpertiter gegen die häufigsten Krankheitserreger (Hepatitis B, Röteln, Mumps, Masern, Diphterie und Tetanus) unter Berücksichtigung der Grunderkrankung und des Alters bestimmt.
Insgesamt wurden 301 RA-Patienten befragt, davon waren 125 mit konventionellen DMARDs (Kohorte I), 117 mit TNF-Inhibitoren (Kohorte II) und 59 Patienten mit Rituximab (B-Zell-Depletion, Kohorte III) behandelt.
In den Kohorten II und III waren signifikant mehr Patienten über ein Infektionsrisiko informiert (I: 67,7 %, II: 83,8 %*, III: 89,9 %*, p < 0,05) als in Kohorte I. Diese Unterschiede waren für das Gripperisiko weniger auffällig.
Insgesamt waren deutlich mehr Patienten im Alter von 60 Jahren oder darüber gegen Streptococcus pneumoniae und Influenza geimpft.
Es bestand eine eindeutige Dikrepanz zwischen der Einsicht, dass eine Impfung notwendig ist, und den aktuellen Impfraten bei allen drei Kohorten. Deutliche Unterschiede hinsichtlich der Impftiter zwischen den drei Kohorten konnten nicht festgestellt werden.
Bei den Patienten, die mit Biologika behandelt wurden, war die Kenntnis über mögliche infektiöse Komplikationen höher und auch die Impfrate gegen Streptococcus pneumoniae nahm in Abhängigkeit von der Grunderkrankung zu.
Nichtsdestotrotz bestand insgesamt eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung für notwendige Impfungen und den aktuellen Impfraten in allen drei Kohorten.
Literatur und Link
Vaccination survey in patients with rheumatoid arthritis: a cross-sectional study
Martin Feuchtenberger, Stefan Kleinert, Sven Schwab, Petra Roll, Eva Christina Scharbatke, Eva Ostermeier, Reinhard E. Voll, Arne Schäfer and Hans-Peter Tony
Rheumatology International
Volume 32, Number 6 (2012), 1533-1539, DOI: 10.1007/s00296-011-1808-z
Abstract