Überlegenheit einer hohen Startdosis von Cholecalciferol bei der Korrektur eines Vitamin D Mangels bei Patienten mit entzündlichen / autoimmun bedingten rheumatischen Erkrankungen.
Um einen Mangel an Vitamin D bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zu korrigieren und bessere Raten einer Normalisierung des 25(OH)D Spiegels und einer Suppression des Parathormons nach sechs Monaten zu erzielen, war in dieser Untersuchung ein Dosisschema mit einer hohen Startdosis von Cholecalciferol erforderlich.
Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich von drei verschiedenen Supplementierungsstragien mit Cholecalciferol bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen.
Dazu wurden 154 Patienten, von denen 111 an einer entzündlichen / autoimmun bedingten rheumatischen Erkrankungen und 43 an einer Arthrose erkrankt waren, retrospektiv aus einer Datenbank mit 872 erwachsenen Patienten, die von 2007 bis 2010an einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung behandelt worden waren, identifiziert. Die Patienten hatten eine sechswöchige Supplementation mit Cholecalciferol abgeschlossen.
Patienten mit Niereninsuffizienz oder primärem Hyperparathyreoidismus wurden ausgeschlossen. Zu Beginn und nach Ende der Behandlung wurden die Plasma 25-Hydroxy Vitamin D Spiegel [25(OH)D] und das Parathormon (PTH) gemessen.
Die Patienten waren mit (i) einer Startdosis von 300.000 IE Cholecalciferol und anschließend mit oralem Cholecalciferol 800 – 1.000 IE täglich behandelt worden (Hochdosisgruppe, n=40). Die Patienten in der zweiten Gruppe (ii) hatten eine Startdosis von 100.000 IE oralem Cholecalciferol erhalten und wurden anschließend wie die Gruppe i behandelt (Niedrigdosisgruppe, n=30). Die verbleibenden 84 Patienten wurden ohne Startdosis durchgängig mit oralem Cholecalciferol 800 – 1.000 IE täglich behandelt (iii, Standardtherapie).
Die Raten der Normalisierung der Serumwerte des 25(OH)D und des PTH (definiert als Werte > 75 nmol/l bzw.< 72,9 pg/ml verteilten sich wie folgt auf die drei Gruppen:
Hochdosisgruppe 52,5% (95% Konfidenzinterval (CI) 37.5–68.5) bzw. 69,2% (95% CI 54,7–83,3)
Niedrigdosisgruppe 36,7% (95% CI 19,7–54,3) bzw. 53,8% (95% CI 36,2–71,8); ST, 31.0% (95% CI 21.1–40.9);
Standardtherapie 31,0% (95% CI 21,1–40,9) and 35,0% (95% CI 14,1–55,9).
Alle Dosierungsschemata erhöhten die 25(OH)D Spiegel (p < 0,001), jedoch nur in der Hochdosisgruppe wurde auch das Parathormon im Vergleich zum Ausgangswert reduziert (p < 0,01). Bei Patienten mit entzündlichen / autoimmun bedingten rheumatischen Erkrankungen wurde ein ähnlicher Anstieg des 25(OH)D, jedoch eine geringere Reduktion des PTH gemessen als bei den Patienten mit Arthrose.
Fazit:
Um einen Mangel an Vitamin D bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zu korrigieren und bessere Raten einer Normalisierung des 25(OH)D Spiegels und einer Suppression des Parathormons nach sechs Monaten zu erzielen, war in dieser Untersuchung ein Dosisschema mit einer hohen Startdosis von Cholecalciferol erforderlich.
Literatur und Link
Superiority of a High Loading Dose of Cholecalciferol to Correct Hypovitaminosis D in Patients with Inflammatory/Autoimmune Rheumatic Diseases
1. Pier Paolo Sainaghi, 2. Mattia Bellan, 3. Alessandra Nerviani, 4. Daniele Sola, 5. Rossella Molinari, 6. Chiara Cerutti and 7. Mario Pirisi
Published online before print December 15, 2012, doi: 10.3899/jrheum.120536 The Journal of Rheumatology December 15, 2012 jrheum.120536
Abstract