Überblick über die Wirksamkeit von TNF-Blocker bei seltenen Erkrankungen
Der Einsatz von Tumor Nekrose Faktor-Blockern (TNF-Blocker) führt bei verschiedenen Erkrankungen zu unterschiedlichen Behandlungserfolgen. Während einige Vaskulitiden gut auf TNF-Blocker ansprechen, waren die Behandlungserfolge beim Sjögren Syndrom enttäuschend.
Immer wieder werden kleinere Studien oder Einzelfallbeobachtungen veröffentlicht, in denen die Wirksamkeit von Tumor Nekrose Faktor-Blockern bei seltenen Erkrankungen geprüft wird. Vor allem bei bestimmten Vaskulitis-Formen (das sind Erkrankungen, bei denen es zu einer autoimmunbedingten Entzündung der Blutgefäße kommt) hat sich eine TNF-Blocker-Therapie bewährt. So liegen unter anderem positive Daten für die Behandlung des Morbus Behcet, der Churg-Strauss Vaskulitis, der Polyarteriitis nodosa und der Riesenzellarteriitis vor.
Granulomatöse Erkrankungen wie der Morbus Wegener und die Sarcoidose sprechen auf die Therapie mit Infliximab (z.B.Remicade) an, während sich Etanercept (Enbrel) als wirkungslos erwies. Auch eine TNF-Blocker- Therapie entzündlicher Muskelerkrankungen wie der Poly- oder Dermatomyositis scheint lohnenswert. Erste Behandlungserfolge konnten durch den Einsatz von Etanercept zur Behandlung der Hepatitis C erzielt werden. Unter Etanercept besserte sich sowohl die Viruslast als auch die Leberfunktion. Enttäuschend war hingegen der Einsatz von TNF-Blockern beim Sjögren Syndrom - einer Autoimmunerkrankung verschiedener sekretproduzierender Drüsen.
Um mehr Information über die Effektivität von TNF-Blockern bei diesen seltenen und oft lebensbedrohlichen Erkrankungen zu erhalten, ist es wichtig auch in Zukunft sämtliche Daten in Form von Studien mit festgelegten Behandlungsregimen fest zu halten.
Literatur:
Keystone EC. Department of Medicine, University of Toronto, Ontario, Canada. The utility of tumour necrosis factor blockade in orphan diseases. Ann Rheum Dis. 2004 Nov;63 Suppl 2:ii79-ii83.