Trotz Sport - viele Deutsche sind zu dick
Die Deutschen werden immer dicker - und das, obwohl Viele mindestens einmal pro Woche Sport treiben. Dies geht aus den ersten Ergebnissen des neuen großen Erwachsenen-Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts hervor. Zuletzt wurde eine solche Studie Ende der neunziger Jahre durchgeführt ("BGS98").
"Besorgniserregend ist, dass sich die Gruppe der Adipösen insbesondere im jungen Erwachsenenalter weiter vergrößert hat", so Bärbel-Maria Kurth, im RKI Leiterin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung. Beim Anteil der Übergewichtigen (67,1 % bei Männern, 53,0 % bei Frauen) gab es keine großen Veränderungen gegenüber 1998. Bei Adipositas ist dagegen ein deutlicher Anstieg zu beobachten, vor allem bei Männern (von 18,9% auf 23,3%), bei Frauen ist der Anteil nur leicht gestiegen (von 22,5% auf 23,9%).
Die Ergebnisse überraschen insofern, als dass 51,7% der Männer und 49,5% der Frauen angaben, regelmäßig mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv zu sein. Erfreulich ist, dass der Anteil der sportlich Aktiven seit dem BGS 98 deutlich gestiegen (um 14,1 Prozentpunkte bei Männern, um 16,0 Prozentpunkte bei Frauen) ist. Mit einer Trainingseinheit pro Woche liegen die Befragten allerdings noch weit unter der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation zur Mindestaktivitätszeit - diese sollte laut WHO bei 2,5 Stunden pro Woche liegen. Allerdings kommen unter den Befragten nur 25,4% der Männer und 15,5% der Frauen dieser Empfehlung nach.
Die gesamte Erhebung enthält Daten zu Übergewicht, Diabetes, körperlicher Aktivität, psychischer Gesundheit und Funktionseinschränkungen im Alter. Die Datenerhebung fand von November 2008 bis Januar 2012 statt. Das Erhebungsprogramm der "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) bestand nicht nur aus mehreren Befragungen, sondern auch aus körperlichen Untersuchungen und Tests sowie Laboruntersuchungen von Blut- und Urinproben.
Insgesamt absolvierten bei DEGS 7.328 Personen in einem der 180 Studienorte das Untersuchungs- und Befragungsprogramm, weitere 914 absolvierten ausschließlich das Befragungsprogramm. Für Querschnitt- und Trendanalysen werden generell Teilnehmende im Alter von 18 bis 79 Jahren berücksichtigt.
Knapp die Hälfte (3959) war bereits beim Bundesgesundheitssurvey dabei, dies ermöglicht über die Jahre "Längsschnitt-Analysen", die für die Ursachenanalyse von Erkrankungen wichtig sind. Eine ausführliche und alle Themen umfassende Basispublikation zu DEGS-Ergebnissen erfolgt 2013 im Bundesgesundheitsblatt.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.