TNF-alpha-Blocker auch bei Patienten mit Colitis ulcerosa wirksam
TNF-alpha spielt eine Rolle bei der Krankheitsentstehung und Krankheitsausweitung bei entzündlichen Darmerkrankungen. Nach dem Einsatz von Infliximab beim M. Crohn konnte jetzt auch für die Colitis ulcerosa die Wirksamkeit einer TNF-alpha-Blockade-Therapie gezeigt werden.
Bislang liegen nur wenig Erfahrungen mit dem Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei der Colitis ulcerosa vor. In einer Studie aus Pennsylvania wurden die Behandlungsdaten aller Patienten mit Colitis ulcerosa zusammengestellt, die an 4 Zentren mit Infliximab behandelt wurden.
Insgesamt wurde eine Infliximab-Therapie bei 27 Patienten mit aktiver Colitis ulcerosa durchgeführt.. 52% der Patienten erhielten eine einmalige Infusion, die übrigen wurden mehrfach behandelt (2-15 Infusionen).
Bei 12 Patienten (44%) konnte durch die Infliximab-Therapie eine Remission der Colitis erzielt werden, 6 Patienten (22%) erreichten eine partielle Remission, bei 9 Patienten war die Behandlung wirkungslos.
Die Wirkung von Infliximab trat bei der Therapie der Colitis ulcerosa relativ früh ein. Im Median kam es bereits nach 4 Tagen zu einem therapeutischen Ansprechen oder sogar zu einer Remission. Im Mittel hielt die Wirkung für 8 Wochen an. Bei der überwiegenden Zahl der Patienten mit Rückfällen nach Absetzen der Therapie schlug die Therapie bei Wiederaufnahme der Behandlung erneut an (in 95% der 18 Patienten mit Rezidiven).
Patienten, die bereits vorher nicht auf Cortison angesprochen hatten, sprachen auch in einem geringeren Prozentsatz auf Infliximab an als Patienten, die zuvor auf Steroide angesprochen hatten (33% gegenüber 83%, p = 0.026). Andere Einflußgrößen auf die Ansprechrate von Infliximab konnten nicht ermittelt werden.
Bei 2 Patienten kam es zu schweren Nebenwirkungen, in einem Fall sogar mit Todesfolge.
Literatur:
Su C, Salzberg BA, Lewis JD, Deren JJ, Kornbluth A, Katzka DA, Stein RB, Adler DR, Lichtenstein GR: Efficacy of anti-tumor necrosis factor therapy in patients with ulcerative colitis. Am J Gastroenterol 97: 2577-2584 (2002)