Therapietreue bei Leflunomid – wie kann das erreicht werden?
Sind nur Nebenwirkungen am Therapieabbruch schuld, oder gibt es noch andere Gründe für Patienten, Leflunomid nicht weiter einzunehmen?
Eine Ärztegruppe wollte genauer wissen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine Therapie mit Leflunomid (Arava) mit einer möglichst niedrigen Abbruchrate durchzuführen.
Es wurden Daten von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) aus den Jahren 2000 bis 2003 ausgewertet. Dabei wurden sowohl Einzelheiten zu den Patienten, zur Krankheitsaktivität und der bisherigen Behandlung als auch genaue Angaben zur Leflunomid-Therapie berücksichtigt.
Von den 279 auf Leflunomid eingestellten RA-Patienten beendeten 173 die Therapie während des Beobachtungszeitraumes.
Bestehende Cortison-Therapie und eine nicht zu hohe Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) bewiesen sich als gute Voraussetzungen für eine längerfristige Leflunomid-Therapie.
Weiterhin zeigte sich, dass der Rheumatologe, der die Therapie eingeleitet und überwacht hatte, ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Therapietreue der Patienten war. So hatten einige Ärzte nur eine geringe Zahl an Therapieabbrechern zu verzeichnen, andere dagegen deutlich mehr.
Vor Beginn einer Leflunomid-Therapie sollte also ein Blick auf die Begleitmedikation geworfen werden und gegebenenfalls Cortison zugegeben werden.
Auch eine hohe BSG ist als Hinweis zu sehen, dass eine Therapie vorzeitig beendet werden könnte – hier kann der betreuende Rheumatologe durch besonders enge Kontrolle und ausführliche Beratung des Patienten möglicherweise die Fortsetzung der Therapie bewirken.
Welche Bedeutung die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Patient und Arzt auf die Therapiefortdauer hat, muss noch genauer betrachtet werden.
Literatur
E. N. van Roon, M. Hoekstra, H. Tobi, T. L. TH. A. Jansen, H. J. Bernelot Moens, J. R. B. J. Brouwers & M. A. F. J. van de Laar. Leflunomide in the treatment of rheumatoid arthritis. An analysis of predictors for treatment continuation. British Journal of Clinical Pharmacology, 2005 Sep; 60(3):319-25