Tendinopathien unter Statintherapie
Statine werden heute häufig verordnet. Tendinopathien, die unter Statintherapie auftreten, sind selten. Dennoch sollte der verordnende Arzt bei Patienten, die intensiv Sport betrieben, an diese mögliche Komplikation denken. Auch bei Medikamenten, die die Toxizität der Statine erhöhen, gilt es, diese unerwünschte Wirkung im Auge zu behalten.
Für diese Untersuchung wurden alle zwischen 1995 und 2000 spontan gemeldeten Tendinopathien, bei denen ein ursächlicher Zusammenhang mit der Statintherapie bestand, einbezogen.
Die Daten stammen aus 31 französischen Pharmakovigilanz-Zentren und enthalten Patientenmerkmale und Details zu der unerwünschten Wirkung (Zeitpunkt des Auftretens, Profil, Lokalisation der Verletzung und Ausgang).
Die Daten von 96 Patienten in einem medianen Alter von 56 Jahren kamen zu Auswertung. 63 Patienten hatten eine Tendinitis, 33 Patienten eine Sehnenruptur. Die Tendopathien traten häufiger während des ersten Jahres der Statintherapie auf (59%).
Die unerwünschten Wirkungen wurden in Zusammenhang mit folgenden Statinen gesehen: Atorvastatin (n = 35), Simvastatin (n = 30), Pravastatin (n = 21), Fluvastatin (n = 5), and Rosuvastatin (n = 5).
Bei sieben Patienten wurde eine Reexposition mit dem Statin durchgeführt. In allen Fällen trat die Tendopathie wieder auf.
Fazit:
Die französischen Autoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass diese unter Statinen auftretende Tendopathien – gemessen an der Vielzahl der Verordnungen – selten sind. Sie schlagen vor, dass der verordnende Arzt bei Patienten, die intensiv Sport betreiben, an diese mögliche Komplikation denken sollte. Auch bei Medikamenten, die die Toxizität der Statine erhöhen, gilt es, diese unerwünschte Wirkung im Auge zu behalten.
Literatur und Link
Isabelle Marie, Hélène Delafenêtre, Nathalie Massy, Christian Thuillez, Catherine Noblet, Network of the French Pharmacovigilance Centers
Tendinous disorders attributed to statins: A study on ninety-six spontaneous reports in the period 1990-2005 and review of the literature
Arthritis Care & Research 2008; 59, 3: 367 - 372
Abstract
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/117916386/ABSTRACT