Bericht vom User-Workshop 2005 in Düsseldorf - Teil 3
Workshop 2+5, Rheuma und Ernährung
Workshop 2 + 5 , Rheuma und Ernährung
Fr. Dr. Barbara Missler-Karger
Eine generelle Rheumadiät gibt es nicht, jedoch zahlreiche Möglichkeiten, den erkrankten Körper zu unterstützen durch eine gesunde Ernährung. Gerade durch die vielen Medikamente ist oft die Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen gestört, es kann sogar zu Mangelerscheinungen kommen. Daher kann man mit einer Zusatzernährung einiges wettmachen. Gibt es doch Produkte, die genau auf die rheumatischen Erkrankungen zugeschnitten sind.
Ernährungstechnisch kam man darauf achten, die schädliche Arachidonsäure zu vermeiden. Wenn man bedenkt, dass man nur ca. 350 mg davon in der Woche zu sich nehmen sollte und schon 100 gr Schweinefleisch 160 mg Arachidonsäutre enthalten, wohingegen Lammfleisch 10 mg oder ein Rinderfilet 30 mg enthalten, dann fällt die Entscheidung beim Einkaufen schon einfacher. Ergänzungen mit vollwertigen Getreideprodukten und Ölen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, helfen weiterhin auf dem Weg in eine gesunde Ernährung.
Warum das so wichtig ist, versteht man, wenn man weiss, dass bestimmte Fettsäuren in der Ernährung Entzündungen Vorschub geben können, andere jedoch lindernd wirken. Auch freie Radikale können Gelenkstrukturen angreifen. Wichtige Antioxidantien sind hier das Vitamin E, das u.a. die Entzündungsreaktionen im Körper verringert, Vitamin C, das den Aufbau von Bindegewebe unterstützt sowie die Bildung von Knorpel und Knochen. Auch Selen, enthalten in Getreide, Hülsenfrüchten und Fleisch stärkt das Schutzsystem. Genauso wie Kupfer und Zink. Calcium, Vitamine D + K sind dazu wichtig als Unterstützung gegen die möglichen Folgeerscheinungen einer rheumatischen Erkrankung, z.B. Osteoporose.
Die wissenschaftlichen Informationen zu den genauen Wirkungsweisen hier anzuführen, würde leider zu weit führen. Wichtig ist jedoch: Eine gesunde Ernährung kann unterstützend sein und auch Entzündungen lindern. Der Einkaufszettel darf also in Zukunft verstärkt frischen Seefisch enthalten, frisches oder tiefgefrorenes Gemüse, Früchte, Kartoffel, Vollkornprodukte sowie pflanzliche Öle (Olivenöl, Rapsöl), auch fettarme Milchprodukte. Ein bisschen Abstand halten sollte man dagegen von fettem Schweinfleisch und Speck, Fertiggemüse mit Sahnesossen, Weissmehlprodukten, Eierteigwaren und tierischen Fetten. Da kann man zum Abschluss nur hoffen, dass sich diese Tendenz zu einer gesunden Ernährung auch fortsetzt und eines Tages zu einer guten Therapie einfach dazu gehört.
In den nächsten Tagen folgen die Berichte von den weiteren Workshops und Vorträgen:
Donnerstag, 20.10.2005: Bericht zum Workshop 3+6, Sozialrecht
Freitag, 21.10.: Bericht zum Workshop 4, Mtx-Therapie, richtig gemacht
Samstag, 22.10.2005: Bericht zu den neuen Therapien in der Rheumatologie und zur neuen Integrierten Versorgung der frühen Arthritis