Symptomatische und strukturelle Wirksamkeit von Methotrexat in der täglichen Praxis als erstes DMARD bei Rheumatoider Arthritis trotz des suboptimalen Einsatzes: Ergebnisse aus der ESPOIR Kohorte Frühe Synovitis
Die Autoren stellen fest, dass in dieser Beobachtungsstudie unter täglichen Bedingungen die Wirksamkeit von MTX auf Symptome und strukturelle Schäden bei Patienten mit früher RA trotz niedriger Dosierung und sporadischer Folsäuresupplementation bestätigt wird.
In dieser Arbeit wird der Einsatz von Methotrexat (MTX) in der täglichen Praxis bei Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis (RA) in der französischen Kohorte ESPOIR beschrieben und die Wirkung auf die Symptome nach sechs Monaten bzw. auf mögliche Veränderungen im Röntgenbild nach 12 Monaten analysiert.
Neunundfünfzig Prozent der 777 Patienten erhielten innerhalb der ersten sechs Monate Beobachtungszeit ein DMARD, von denen bei 68 Prozent (n=313 Patienten) MTX eingesetzt wurde. Die mittlere MTX-Dosis betrug 12,7 ± 3,8 mg/Woche. Nur 53,7 Prozent der mit MTX behandelten Patienten erhielten gleichzeitig eine Folsäuresupplementation.
MTX wurde bei Patienten mit höherer Krankheitsaktivität und schwererem Verlauf der RA eingesetzt. Nach sechs Monaten war demzufolge in der nicht-adjustierten Analyse der DAS28 (3,58 vs 3,23; p = 0,001) und der HAQ (0,60 vs. 0,48; p = 0,01) bei den MTX-Patienten signifikant höher als bei den Kontrollen (alle DMARDs mit Ausnahme von Leflunomid, Sulfasalazin und TNF-Inhibitoren). Nach Adjustierung mit dem Propensity-Score (PS) bestanden allerdings keine signifikanten Unterschiede mehr.
Die Adjustierung mit dem PS ergab auch für radiologisch nachweisbare Progression von strukturellen Schäden eine statistisch signifikante Abnahme nach 12 Monaten (Gesamt Sharp–van der Heijde Score 1,05 ± 0,29 vs 2,02 ± 0,29, p = 0,025).
Fazit:
Die Autoren stellen fest, dass in dieser Beobachtungsstudie unter täglichen Bedingungen die Wirksamkeit von MTX auf Symptome und strukturelle Schäden bei Patienten mit früher RA trotz niedriger Dosierung und sporadischer Folsäuresupplementation bestätigt wird.
Literatur und Link
Evidence of the symptomatic and structural efficacy of methotrexate in daily practice as the first disease-modifying drug in rheumatoid arthritis despite its suboptimal use: results from the ESPOIR early synovitis cohort
Cécile Gaujoux-Viala1, Simon Paternotte2, Bernard Combe3 and Maxime Dougados2
Rheumatology (2012) doi: 10.1093/rheumatology/kes135 First published online: June 1, 2012
Abstract