Supplementierung mit Vitamin D bei älteren oder postmenopausalen Frauen: Ein Update (2013) der Empfehlungen der European Society for Clinical and Economic Aspects of Osteoporosis and Osteoarthritis (ESCEO) aus dem Jahr 2008
Die ESCEO empfiehlt eine Untergrenze des 25-Hydroxyvitamin D von 50 nmol/l (=20ng/ml) im Serum für die Bevölkerung allgemein und für Patienten mit Osteoporose um eine optimale Knochengesundheit zu gewährleisten. Unterhalb dieses Grenzwertes wird eine Supplementierung von 800 bis 1.000 IE/Tag an Vitamin D empfohlen.
Ein Mangel an Vitamin D führt zu Gesundheitsschäden. Bei älteren oder postmenopausalen Frauen kann dieser Mangel außerdem eine bestehende Osteoporose verschlechtern.
Einen Konsens zur Definition einer Unterversorgung mit Vitamin D oder der Untergrenzen für Vitamin D Konzentrationen im Serum gibt es aktuell nicht, und die vorgeschlagenen Grenzwerte sind nicht einheitlich.
Um einheitliche Empfehlungen für die klinische Praxis zum optimalen Management der Versorgung mit Vitamin D bei älteren und postmenopausalen Frauen formulieren zu können, hat die European Society for Clinical and Economic Aspects of Osteoporosis and Osteoarthritis (ESCEO) eine Konferenz abgehalten:
Vitamin D hat sowohl am Knochengerüst als auch nicht-skeletale Effekte. Patienten mit <50 nmol/l an 25-Hydroxyvitamin D (25-(OH)D) im Serum zeigen im Vergleich zu Personen mit >50 nmol/l einen erhöhten Knochenumsatz, Verlust an Knochenmasse und mögliche Defekte bei der Mineralisierung.
Ähnliche Beobachtungen wurden auch für die Knochenbrüchigkeit, nonvertebrale Frakturen und Frakturen der Hüfte und die Gesamtsterblichlichkeit gemacht, wobei die schlechtesten Ergebnisse bei Patienten mit Konzentrationen von <50 nmol/l vorlagen.
Die ESCEO empfiehlt eine Untergrenze des 25-(OH)D von 50 nmol/l (=20ng/ml) im Serum für die Bevölkerung allgemein und für Patienten mit Osteoporose um eine optimale Knochengesundheit zu gewährleisten.
Unterhalb dieses Grenzwertes wird eine Supplementierung von 800 bis 1.000 IE/Tag an Vitamin D empfohlen. Die Supplementierung mit Vitamin D ist bis zu 10.000 IE/Tag sicher (upper safer limit, obere Sicherheitsgrenze), bei der Serumspiegeln von 125 nmol/l resultieren können.
Der tägliche Verzehr von mit Calcium und Vitamin D angereicherten Lebensmitteln kann die Aufnahme von Vitamin D verbessern. Oberhalb der Grenze von 50 nmol/l gibt es keine klaren Hinweise auf einen zusätzlichen Nutzen einer Supplementation.
Bei älteren, gebrechlichen Personen mit einem erhöhten Risiko für Stürze und Brüche empfiehlt die ESCEO allerdings eine Untergrenze der 25-(OH)D Konzentration im Serum von 75 nmol/l (=30ng/ml).
Literatur und Links
Vitamin D supplementation in elderly or postmenopausal women: a 2013 update of the 2008 recommendations from the European Society for Clinical and Economic Aspects of Osteoporosis and Osteoarthritis (ESCEO)
Rizzoli, R.1; Boonen, S.2; Brandi, M.-L.3; Bruyère, O.4; Cooper, C.5; Kanis, J.A.6; Kaufman, J.-M.7; Ringe, J.D.8; Weryha, G.9; Reginster, J.-Y.4
Current Medical Research and Opinion, Volume 29, Number 4, April 2013 , pp. 305-313(9)
Publisher: Informa Healthcare
Abstract
Editorials zu Vitamin D:
Teil 1: Was ist Vitamin-D und wie wirkt es?
Teil 2: Vitamin D, Immunsystem und Autoimmunerkrankungen
weiter Informationen zu Vitamin D bei rheuma-online im letzten Jahr
Mittwoch, 13.03.2013
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