Studie: So nutzen "Gesundheits-Surfer" das Netz
"Dr. Google" ist nur wenige Klicks entfernt – wer sich über ein Gesundheitsthema informieren möchte, der wählt als Recherchequelle oft das Internet. Etwa 40 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet bei der Suche nach Gesundheitsthemen.
Doch wonach genau suchen die Surfer? Und wer sucht eigentlich im Netz? Um diese und andere Fragen zu beantworten, wurde für die E-Patientenstudie 2014 im Februar und März dieses Jahres eine anonyme und freiwillige Online-Befragung auf 19 der größten Gesundheitsportale durchgeführt.
Den größten Teil der "Gesundheits-Surfer" machen mit 42,6 Prozent die Chroniker aus, 30 Prozent der Befragten gaben zudem an, an Problemen mit dem Bewegungsapparat zu leiden. Darunter fallen beispielsweise Arthrose und Rheuma, aber auch akute Verletzungen. 52 Prozent der Chroniker surften während einer laufenden Therapie.
Suche nach Informationen steht im Vordergrund
Das Stillen des Informationsbedürfnisses ist für die Gesundheits-Surfer der Hauptgrund für den Gang ins Netz: 62 Prozent der Befragten gaben an, grundsätzlich etwas über ihre Erkrankung lernen zu wollen. 51 Prozent begaben sich im Netz auf die Suche nach einem Behandler.
Der Weg zur gewünschten Information führt den Großteil der Befragten zunächst über eine Suchmaschine. Das gaben 58 Prozent der Befragten an. 37 Prozent der Teilnehmer suchten demnach nach einer Diagnose, 26 Prozent informierten sich über allgemeine gesundheitsbezogene Themen, 14 Prozent gaben ein Symptom in die Suchmaschine ein. Am meisten genutzt (57 Prozent) wurden schließlich Verzeichnisse von Ärzten, Medikamenten und Medizinprodukten. Patientenforen wurden zu 24 Prozent genutzt.
Von welchen Anbietern die Teilnehmer Webangebote nutzen ist sehr unterschiedlich. Grundsätzlich werden hier sowohl die Webseiten der traditionellen Akteure des Gesundheitswesens als auch die Webseiten der Verlags- und Medienhäuser, Communities und Start-Ups relativ häufig aufgerufen.
Auswirkungen auf das Gesundheitssystem
Das Nutzungsverhalten der "Gesundheits-Surfer" hat der Studie zufolge auch Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Sowohl das Verhalten des Patienten als auch der Dialog mit dem Arzt und die Wirkung des Arztgesprächs profitieren von dem Wissensdurst der Internetnutzer. 69,9 Prozent stellten dem Arzt andere oder mehr Fragen. 78,9 Prozent gaben an, ihre Erkrankung besser zu verstehen, 67,3 fühlten sich in der Lage, Entscheidungen für oder gegen eine Therapie oder Therapieänderung selbstbewusste treffen zu können.
Ein Anteil von 14,4 Prozent fand die gefundenen Informationen jedoch nicht hilfreich oder verwirrend. Grundsätzlich profitieren auch die Patienten von ihrem Bedürfnis nach mehr Information. 52,1 Prozent gaben an, mit ihren Medikamenten und der Einnahme besser umgehen zu können.
Weitere Informationen zur Studie unter www.epatient-research.com