Steroidhormone bei rheumatischen Erkrankungen
In diesem Review informiert Maurizio Cutolo, wie die neuesten Forschungserkenntnisse zum optimierten therapeutischen Gebrauch von Steroidhormonen: Glucocorticoide, Östrogene und (Vitamin) D umzusetzen sind.
Steroidhormone sind in die Pathophysiologie rheumatischer Erkrankungen involviert und werden auch in ihrer Therapie eingesetzt.
Endogene Glucocorticoide sind durch ihren zirkadianen Rhythmus charakterisiert, der auch bei der Langzeitbehandlung rheumatischer Erkrankungen mit "low-dose" Cortison berücksichtigt werden muss.
Östrogene verstärken die humorale Immunantwort und erhöhen die Zellproliferation. Sie stellen daher einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Autoimmunität dar. Ihre therapeutische Anwendung sollte daher bei Patienten mit immunvermittelten Erkrankungen vermieden werden.
Vitamin D ist, da es von der Haut aus Cholesterol hergestellt wird, kein Vitamin sondern ein Steroidhormon (D Hormon). Die immunsupprimierenden Eigenschaften des D Hormons sind allerdings bei chronisch rheumatischen Erkrankungen reduziert, da die Plasmaspiegel hier in der Regel niedrig sind. Das wiederum rechtfertigt den therapeutischen Einsatz von (Vitamin) D.
Literatur und Link
Hormone therapy in rheumatic diseases
Cutolo, Maurizio
Current Opinion in Rheumatology:
May 2010 - Volume 22 - Issue 3 - p 257–263
doi: 10.1097/BOR.0b013e328336ec24
Clinical therapeutics: Edited by Gerd Burmester and Thomas Dorner
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