Silikate erhöhen das Risiko einer rheumatoiden Arthritis
Der Kontakt zu Steinstaub erhöht das Risiko einer rheumatoiden Arthritis (RA) bei Männern unabhängig davon, ob sie rauchen oder nicht.
Ein Zusammenhang zwischen Quarzstaub und rheumatoider Arthritis ist schon lange bekannt. So handelt es sich beim Kaplan-Syndrom um eine kombinierte Erkrankung aus einer Quarzstaublunge (Silikose) und einer rheumatoider Arthritis, wie man sie früher bei Stollenarbeitern nicht selten antraf.
Eine schwedische Arbeitsgruppe bestätigte diesen Zusammenhang erneut in einer aktuell veröffentlichten Studie.
Sie untersuchten 276 Männer im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, die während eines Beobachtungszeitraumes von fünf Jahren an einer rheumatoiden Arthritis erkrankten. Gleichzeitig wurde eine Kontrollgruppe aus Männern gebildet, die der Untersuchungsgruppe in Bezug auf Wohnort, Abstammung und Alter entsprachen.
Männer, die beruflich mit Steinbohrern, Steinsprengungen oder allgemein mit Steinstaub konfrontiert waren, wurden als `silikatexponiert´ bezeichnet.
Es bestand ein statistisch signifikanter Zusammenhang, zwischen dem Risiko einer rheumatoiden Arthritis und dem Kontakt zu Silikaten. Das höchste Risiko trugen Männer, die beruflich mit Steinbohrungen oder -sprengungen zu tun hatten. Das Risiko einer rheumatoiden Arthritis durch Silikatkontakt war zwar vergleichbar mit dem Risiko einer rheumatoiden Arthritis durch Nikotin, aber unabhängig davon.
Die Autoren ziehen als Fazit aus ihren aktuellen Untersuchungen, dass der Kontakt zu Silikat das Risiko einer rheumatoiden Arthritis unabhängig von den Rauchgewohnheiten erhöht.
Literatur: Stolt P, Kallberg H, Lundberg I, Sjogren B, Klareskog L, Alfredsson L.
Institute of Environmental Medicine, Karolinska Institutet, Box 210, S-171 77 Stockholm, Sweden.
Silica exposure is associated with increased risk of developing rheumatoid arthritis: results from the Swedish EIRA-study.
Ann Rheum Dis. 2004 Aug 19 [Epub ahead of print]