Sicherheit von Tocilizumab bei RA-Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf DMARDs
In dieser gepoolten Analyse der beiden Phase III Studien OPTION und TOWARD erwies sich Tocilizumab - ein anti-Interleukin-6 monoklonaler Antikörper – in Kombination mit DMARDs als sicher und gut verträglich.
Biologicals werden in der Regel zur Therapie der der rheumatoiden Arthritis (RA) in Kombination mit DMARDs (disease modifying antirheumatic drugs) angewendet. Ein Sicherheitsprofil eines neuen Biologicals sollte daher auch auf der Basis dieser Kombinationen erhoben werden.
Tocilizumab hat sich in den beiden Phase III Studien (OPTION, TOWARD) bei RA-Patienten, die unzureichend auf DMARDs angesprochen haben, als wirksame Therapie erwiesen. Die Patienten wurden entweder mit Placebo + DMARDs (Kontrolle) oder mit Tocilizumab 8mg/kg Kg als Infusion alle vier Woche + dem vor Studienbeginn verabreichten DMARD behandelt.
Insgesamt wurden die Daten von 1.626 Patienten analysiert (Tocilizumab n=1008, Kontrolle n=618). Unter Tocilizumab wurde bei den Patienten in 72,1% der Fälle, unter der Kontrolltherapie in 61,8% der Fälle eine unerwünschte Arzneimittelwirkung registriert.
Infektionen wurden in 116 pro 100 Patientenjahren unter Tocilizumab und 96 pro 100 Patientenjahren in der Kontrollgruppe dokumentiert. Schwerwiegende Infektionen traten bei 2,8% bzw. 1,6% dieser Patienten auf.
Mindestens eine schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkung wurden bei 6,6% der Tocilizumab + DMARDs Patienten und 4,9% der Patienten unter Placebo + DMARDs gemeldet.
Unter Tocilizumab wurde während der Therapie bei mehr Patienten ein Ansteigen des Nüchterncholesterins (<200 auf >240 mg/dl) gemessen (5,6% vs. 1,0%).
Fazit:
Die Anzahl an Patienten, die unter Tocilizumab + DMARDs eine unerwünschte bzw. schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkung erfuhren, war marginal höher als in der Kontrollgruppe. Tocilizumab kann daher in der Kombination mit DMARDs als sicher und gut verträglich bewertet werden.
Literatur und Link
[EULAR 2008] [FRI0163] SAFETY OF TOCILIZUMAB IN PATIENTS WITH RA WITH INADEQUATE RESPONSE TO DMARDS
J. Smolen1, R. Bonfiglioli2, A. Beaulieu3, A. Alonso4, J. Rovensky5, E. Fisheleva6, B. Day7, M. Genovese8 12nd Department of Medicine, Universitätsklinik für Innere Medizin, Vienna, Austria; 2Hospital e Maternidade, Celso Pierro, Sao Paolo, Brazil; 3Centre de Rheumatologie St Louis, St Louis, Ste Foy, Canada; 4Hosp. de Cruces, Baracaldo-Bizkaia, Spain; 5Narodny Ustave, Reumatickych, Piestana, Slovakia; 6Roche, Welwyn, United Kingdom; 7Roche, Nutley; 8Medical Center, Stanford University, Palo Alto, United States