Sexuelle Dysfunktion bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis: Arthritis und mehr
Eine Befragung von RA-Patienten der Ambulanz des Department of Rheumatology and Rehabilitation, Ain Shams University, Kairo, Ägypten, hat ergeben, dass bei 54 Prozent der männlichen und bei 46 Prozent der weiblichen Patienten eine sexuelle Dysfunktion vorlag, die eng mit bestehenden Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems korrelierte.
Die Behandlung der Rheumatoiden Arthritis (RA) verbessert auch die Lebensqualität. Wenig ist jedoch über den Einfluss der Erkrankung auf die Sexualfunktion bekannt.
Ziel dieser Studie war daher, die Ergebnisse einer Bewertung der sexuellen Aktivität / Zufriedenheit durch RA-Patienten zu beschreiben, die Symptome der sexuellen Dysfunktion zu identifizieren und den Zusammenhang mit der Krankheitsaktivität und anderen systemischen Risikofaktoren /Komorbiditäten zu evaluieren.
Patienten der Rheuma-Ambulanz des Department of Rheumatology and Rehabilitation, Ain Shams University, Kairo, Ägypten, füllten einen multidimensionalen Fragebogen aus. In diesem Fragebogen wird in drei Fragen nach einer möglichen sexuellen Dysfunktion gefragt.
Patienten, die eine Frage positiv beantworteten, wurden weiter befragt. Männliche Patienten füllten den Sexual Health Inventory for Men aus. Patientinnen wurden gebeten, den Female Sexual Function Index auszufüllen. Die Patienten wurden klinisch untersucht, um die Parameter für die Krankheitsaktivität und ein kardiovaskuläres Risiko zu erheben.
Von den 231 RA-Patienten, die in die Studie aufgenommen wurden, berichteten 49/91 (53,8%) der männlichen und 64/140 (45,7%) der weiblichen Patienten über eine sexuelle Dysfunktion.
Bei den männlichen Patienten korrelierte das Vorliegen einer erektilen Dysfunktion signifikant (p < 0,01) mit dem Schmerzscore, einer kardiovaskulären Erkrankung, dem Alter, der Krankheitsaktivität, dem Fatigue-Score, intramuskulären Steroidinjektionen und der Zahl der schmerzhaften Gelenke.
Bei den weiblichen Patienten bestand eine signifikante Korrelation (p < 0,01) zwischen der sexuellen Dysfunktion und einem sekundärem Sjögren Syndrom, dem Schmerzscore, einer kardiovaskulären Erkrankung, der Beteiligung des Hüftgelenks, der Krankheitsaktivität und der Zahl der schmerzhaften Gelenke.
Die Autoren kommen zu folgender Schlussfolgerung:
Eine sexuelle Dysfunktion kommt bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis häufig vor. Die häufigsten Manifestationen äußerten sich bei männlichen Patienten als Erektions- und Orgasmusstörungen, bei weiblichen Patienten als sexuelle Erregungsstörungen und mangelnder Befriedigung. Die signifikante Korrelation einer sexuellen Dysfunktion mit einer kardiovaskulären Erkrankung hilft möglicherweise, Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risiko zu identifizieren.
Literatur und Link
Sexual dysfunction in rheumatoid arthritis patients: arthritis and beyond.
El Miedany Y, El Gaafary M, El Aroussy N, Youssef S, Ahmed I.
Clin Rheumatol. 2011 Nov 24. [Epub ahead of print]
Abstract