Serum Adipokinine und die Fettverteilung bei Rheumatoider Arthritis und Ankylosierender Spondylitis
Wissenschaftler aus Besançon in Frankreich haben in ihrer Studie zur Körperzusammensetzung von RA- und AS-Patienten festgestellt, dass Unterschiede zu gesunden Kontrollpersonen und zwischen den Erkrankungen bestanden. RA-Patientinnen wiesen mehr viszerales Fett auf, wobei dessen Effekt auf das Risiko für Herz-Kreislauf Ereignisse vermutlich durch das günstigere kardiometabolische Profil der weiblichen RA-Patienten abgeschwächt war.
Die Rheumatoide Arthritis (RA) und die Ankylosierende Spondylitis (AS) sind entzündlich rheumatische Erkrankungen, die die Körperzusammensetzung (Fett-, Muskelmasse) beeinflussen können. Das Fettgewebe produziert eine Vielzahl von Substanzen, die an physiologischen Funktionen und auch pathologischen Prozessen beteiligt sind. Zu Letzteren gehören die Entzündungs- und die Immunantwort.
Sowohl die RA als auch die AS sind mit dem Auftreten von Komplikationen des Herz-Kreislaufsystems assoziiert. Ebenso ist bekannt, dass eine zentrale Verteilung von Fett am Bauch und insbesondere im Bauch (viszerales Fett) mit kardiovaskulären Ereignissen verknüpft ist.
Ziel war in dieser Studie daher, die Körperzusammensetzung von RA- und AS-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zu untersuchen. Besonderes Augenmerk galt dabei der Körpermitte.
Zusätzlich wurden die Produkte des zentralen Fettgewebes - die sogenannten Adipo(zyto)kine und davon Leptin, Adiponektin und seine „high molecular weight“-Variante (HMW), Resistin und Grehlin, ein Peptid (Eiweißbaustein aus wenigen Aminosäuren), das bei der Energieregelung eine Rolle spielt, gemessen.
Um das kardiovaskuläre Risiko abschätzen zu können, wurden der HOMA-Index (homeostasis model assessment for insulin resistance) und der Atherogene Index verwendet.
Insgesamt nahmen 112 Personen an der Studie teil: 30 RA-Patienten, 31 AS-Patienten und 51 gesunde Kontrollpersonen. Für die Bestimmung der Körperzusammensetzung wurde die Dual-Röntgen-Absorptiometrie eingesetzt.
Es bestand kein Unterschied beim Body Mass Index zwischen den Patienten und den Kontrollpersonen. Bei den RA-Patienten wurde jedoch vermehrt eine Adipositas (Fettleibigkeit) festgestellt (p= 0,01), während mehr viszerales (Bauch-) Fett nur bei den weiblichen RA-Patienten gesehen wurde (p= 0,01).
Die Bechterew-Patienten wiesen tendenziell weniger Körperfett (p= 0,07) und mehr Muskelmasse (p= 0,07) auf als die Kontrollpersonen. Bei männlichen AS-Patienten waren auch das Leptin und der Quotient aus Leptin und Fettmasse verringert (p < 0,01).
Im Unterschied dazu waren das Adiponektin und dessen Isoform (HMW) bei RA-Patienten beide erhöht (p < 0,01). Keine Veränderungen wurden in irgendeiner der drei Gruppen beim Serum Resisitin und Grehlin beobachtet.
Der HOMA-und der Atherogene Index waren beide weder bei den RA-noch bei den AS-Patienten verändert.
Fazit:
Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Körperzusammensetzung bei Rheumatoider Arthritis und Ankylosierender Spondylitis von der gesunder Personen abweicht. Der Effekt des viszeralen Fettgewebes auf das Risiko für Herz-Kreislauf Ereignisse ist bei weiblichen RA-Patienten vermutlich durch das günstige kardiometabolische Profil abgeschwächt, was im normalen HOMA-und Atherogenen Index zum Ausdruck kam.
Literatur und Link
Toussirot É, Grandclément É, Gaugler B, Michel F, Wendling D, Saas P, Dumoulin G and CBT-506 (2013)
Serum adipokines and adipose tissue distribution in rheumatoid arthritis and ankylosing spondylitis. A comparative study.
Front. Immunol. 4:453. doi: 10.3389/fimmu.2013.00453
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