Schwere Infektionserkrankungen in einer populationsbasierten Kohorte von 86.039 Senioren mit Rheumatoider Arthritis
Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass bei Senioren mit einer Rheumatoiden Arthritis eine signifikante Erkrankungsrate im Hinblick auf schwere Infektionserkrankungen besteht, die über den Ergebnisse früherer Berichte bei jüngeren RA-Patienten liegt. Zu den Risikofaktoren zählten das Leben auf dem Land, vermehrte Begleiterkrankungen, Marker für eine schwere RA und vorangegangene Infektionserkrankungen. Insbesondere könnten TNF-Inhibitoren und DMARDs das Infektionsrisiko erhöhen, wobei Glukokortikoide ein besonderes Risiko darstellten.
Claire Bombardier, Universität Toronto, und Kollegen haben in der vorliegenden Arbeit das Risiko und Risikofaktoren für schwere Infektionserkrankungen bei Senioren mit Rheumatoider Arthritis (RA) evaluiert. Sie stellten eine retrospektive RA-Kohorte mit Patienten im Alter von mindestens 66 Jahren aus den Ontario Health Administrative Data von 1992 bis 2010 zusammen. Mit diesen Daten wurde eine Nested Case-Control Analyse durchgeführt.
Dabei wurden die Daten von RA-Patienten mit einer ersten Diagnose einer Infektion (Krankenhaus- oder Notarztdaten) mit denen passender RA-Kontrollpatienten verglichen. Als Risikofaktoren wurden die Einflüsse von Medikamenten, von demografischen Daten, Komorbiditäten und Markern für den Schweregrad der RA untersucht.
Insgesamt wurden 20.575 Infektionserkrankungen bei 86.039 Senioren mit einer Rheumatoiden Arthritis dokumentiert. Daraus resultieren 46,4 Ereignisse pro 1.000 Personenjahre.
Zu den häufigsten Ereignissen gehörten Infektionen der Atemwege, Herpes zoster und Haut-/Bindegewebsinfektionen. Faktoren, die mit Infektionen in Zusammenhang gesehen wurden, waren vermehrte Komorbiditäten, Marker für eine schwere RA und vorangegangene Infektionserkrankungen.
Auch die Behandlung mit TNF-Inhibitoren und DMARDs gingen mit vermehrt auftretenden Infektionen einher (Odds Ratio (OR) 1,2 bis 3,5). Die Medikamentengruppe mit dem höchsten geschätzten Risiko waren die Glukokortikoide, bei denen eine eindeutige Dosis-Risiko-Beziehung mit einem OR von 4,0 bei niedrigen Dosierungen bis zu einem OR von 7,6 bei hohen Dosierungen bestand.
Fazit:
Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass bei Senioren mit einer Rheumatoiden Arthritis eine signifikante Erkrankungsrate im Hinblick auf schwere Infektionserkrankungen besteht, die über den Ergebnisse früherer Berichte bei jüngeren RA-Patienten liegt. Zu den Risikofaktoren zählten das Leben auf dem Land, vermehrte Begleiterkrankungen, Marker für eine schwere RA und vorangegangene Infektionserkrankungen. Insbesondere könnten TNF-Inhibitoren und DMARDs das Infektionsrisiko erhöhen, wobei Glukokortikoide ein besonderes Risiko darstellten.
Literatur und Link
Serious infections in a population-based cohort of 86,039 seniors with rheumatoid arthritis
Jessica Widdifield BSc, PhD(c), Sasha Bernatsky MD, FRCPC, PhD, J. Michael Paterson MSc, Nadia Gunraj MSc, J. Carter Thorne MD, FRCPC, Janet Pope MD, MPH, FRCPC, Alfred Cividino MD, FRCPC, Claire Bombardier MD, MSc, FRCPC
Arthritis Care & Research
Accepted Article. These manuscripts have been accepted, but have not been edited or formatted. They will be published at a future date.
Abstract