Schwanger mit SLE und RA: gute Überwachung nötig
Um beurteilen zu können, ob bei rheumatischen Erkrankungen wie SLE oder RA eine besondere Überwachung während einer Schwangerschaft notwendig ist, wurde eine große Zahl von schwangeren Frauen unter die Lupe genommen.
Insgesamt über 4 Millionen Schwangerschaften wurden beobachtet, 3.264 davon bei Frauen mit systemischem Lupus erythematodes, SLE, und 1.425 bei Frauen mit rheumatoider Arthritis, RA. Verglichen wurden die Befunde der Patientinnen mit SLE und RA mit denen von Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft an Diabetes mellitus, DM, erkrankt waren (13.574 Frauen) sowie mit den Befunden aller anderen teilnehmenden Frauen.
Besondere Aufmerksamkeit wurde auf folgende Parameter gerichtet:
- Dauer des Krankenhausaufenthaltes
- Blutdruckentgleisungen einschließlich Präeklampsie
- Vorzeitiger Blasensprung
- Wachstumsverzögerung des Fetus im Mutterleib
Die Häufigkeit von Ereignissen mit hohem Blutdruck zeigte sich bei SLE mit 23,2%, RA mit 11,1% und DM-Vorgeschichte mit 27,4% signifikant höher, als bei den gesunden Frauen mit 7,8%. Auch die Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit der Geburt waren deutlich länger und es kam öfter zu einer Geburt durch Kaiserschnitt. Zu vorzeitgem Blasensprung kam es vermehrt bei RA-Patientinnen, während Wachstumsverzögerungen des Fetus insbesondere bei SLE-Patientinnen gefunden wurden.
Frauen mit SLE, RA und DM sind zwar bei der Geburt ihrer Kinder durchschnittlich älter als die Vergleichspopulation, aber auch nach Herausrechnen dieses Risikofaktors blieben deutlich erhöhte Werte für die in der Studie beobachteten Messwerte bestehen.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Frauen mit rheumatischen Erkrankungen während ihrer Schwangerschaften und bei der Geburt besonders sorgfältige Überwachung benötigen.
Literatur
Chakravarty EF, Nelson L, Krishnan E. Obstetric hospitalizations in the United States for women with systemic lupus erythematosus and rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum. 2006 Mar;54(3):899-907.