Schützt Stillen vor rheumatoider Arthritis ?
Wie Wissenschaftler der Harvard Medical School (Boston) berichten, sinkt das Risiko, eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln, mit der Länge der Stillperiode im Leben einer Frau.
Um diese Aussage treffen zu können, bediente sich die Arbeitsgruppe um Frau Dr. E Karlson von der Harvard Medical School in Boston der Daten aus der berühmten `Nurses´ Health Study´, an der 121.700 Frauen in der Zeit von 1976 bis 2002 teilnahmen. Während dieser fast dreißigjährigen Beobachtungszeit traten unter diesen Frauen 674 Fälle einer rheumatoiden Arthritis auf. Weiterführende statistische Analysen zeigten nach Berücksichtigung von Alter, Body-Mass-Index, Rauchverhalten und verschiedener hormoneller Faktoren, daß eine Stillperiode von insgesamt 12 bis 23 Monaten das Risiko einer rheumatoiden Arthritis um 30% reduziert. Stillzeiten von mindestens 24 Monaten verringeren das Risiko sogar um 50%. Im Gegensatz dazu war das Risiko einer rheumatoiden Arthritis bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus und frühem Einsetzen der letzten Regelblutung erhöht.
Stillen bringt demnach eine Reihe gesundheitlicher Vorteile mit sich. Bekannt ist die Risikoreduktion von Eierstock- und Brustkrebs. Neu ist demnach die Risikosenkung einer rheumatoiden Arthritis. Eine weitere Aussage, die sich hinter diesen Studienergebnissen verbirgt, ist der Hinweis auf mögliche hormonelle Einflüsse, die in der Entwicklung der rheumatoiden Arthritis eine Rolle zu spielen scheinen.
Literatur: Do breast-feeding and other reproductive factors influence future risk of rheumatoid arthritis?: Results from the Nurses' Health Study.
Elizabeth W. Karlson 1 *, Lisa A. Mandl 2, Susan E. Hankinson 1, Francine Grodstein 1
1Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, and Harvard School of Public Health, Boston, Massachusetts.
Arthritis Rheum (2004); 50 (11): 3458-67