Schützt grüner Tee Herz und Gefäße?
Grüner Tee zeigt eine Reihe von positiven Wirkungen, wie eine Reduktion des oxidierten LDL-Cholesterins und eine Verbesserung des Lipid- und Glukosestoffwechsels. Hinzu kommt die Verbesserung einer Funktionsstörung der Gefäßinnenwand. Diese Effekte erklären möglicherweise den inversen Zusammenhang zwischen dem Genuss von grünem Tee und kardiovaskulären Ereignissen, wie er in den meisten Beobachtungsstudien – z. B. in der großen prospektiven Ohsaki Studie mit mehr als 40.000 Teilnehmern – gefunden wurde.
Die Beweise mehren sich, dass der Genuss von Tee in Zusammenhang mit einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zu sehen ist. Die im Tee enthaltenen Flavonoide sind vermutlich die Wirkstoffe mit dieser positiven Wirkung.
Grüner Tee, die unreife Variante des Tees, wie er in Asien getrunken wird, enthält große Mengen nicht-oxidierter Flavonoide – die Katechine. In einer Reihe von Beobachtungsstudien bestand eine inverse Assoziation zwischen dem Genuss von grünem Tee und der Häufigkeit von Herzinfarkten, Schlaganfällen und dem Versterben aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse.
Der protektive Effekt von grünem Tee wird durch die positive Wirkung auf verschiedene klassische sowie erst in jüngerer Zeit erkannte kardiovaskuläre Risikofaktoren zurückgeführt.
Es ist nachgewiesen, dass die Inhaltsstoffe des grünen Tees das Gesamt- und das Low-Density (LDL) Cholesterin sowie das oxidierte Cholesterin senken. Sie verbessern die Insulinsensitivität und schützen so möglicherweise vor der Entstehung eines Diabetes. Weiterhin wurde nachgewiesen, dass grüner Tee oxidativen Stress reduziert und eine endotheliale Dysfunktion wieder bessern kann.
Diese positiven Wirkungen auf die Steifigkeit der Arterien und den Blutdruck werden durch das ebenfalls im grünen Tee enthaltene Coffein mit seinen blutdrucksteigernden Effekten gegebenenfalls aufgehoben.
Weitere Inhaltsstoffe des grünen Tees haben aber einen Einfluss auf die Coffeinwirkung, denn grüner Tee erhöht kurzfristig den Blutdruck stärker, hat aber eine weniger ausgeprägte Kurzzeitwirkung auf die arterielle Steifigkeit als es seinem Coffeingehalt entspricht. Der regelmäßige Genuss von grünem Tee ist möglicherweise neutral oder sogar vorteilhaft für den Blutdruck und die Funktion der Gefäßwände.
Gewissheit über den Nutzen des grünen Tees könnte eine große, prospektive interventionelle Studie mit grünem Tee schaffen, in der Personen adäquat beobachtet werden und harte Kriterien oder zumindest Indices für eine Atherosklerose als Enpunkte gesetzt werden.
Literatur und Link
Role of green tea in reduction of cardiovascular risk factors
Nikolaos Alexopoulos, Charalambos Vlachopoulos, Christodoulos Stefanadis
Nutrition and Dietary Supplements, 30 July 2010
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http://www.dovepress.com/articles.php?article_id=4972