Schon wieder Schwein, diesmal aber ohne Grippe
Rheuma-Patienten, so lese ich es heute in der Zeitung, sollten besser auf Bratwurst, Schweinebraten und Schmalz verzichten; so ein Beitrag auf der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Wir wollen der Gesellschaft nicht zu nahe treten, aber dieses strikte Verbot ist Unfug.
"Schweinefleisch fördert die Entzündung in den Gelenken", sagte nach diesem Zeitungsbericht der Ernährungswissenschaftler Gerhard Jahreis auf der Tagung in Jena.
Ich weiß nicht, woher er diese Erkenntnis hat. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es nicht.
Richtig ist, daß alle Nahrungsmittel, die einen hohen Anteil an Arachidonsäure enthalten, von Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen nicht im Übermaß gegessen werden sollten, da die Arachidonsäure im Organismus die Bausteine für die Synthese (den Zusammenbau) von Prostaglandinen liefert, einem körpereigenen Entzündungsstoff.
Arachidonsäure ist aber nicht nur in Schweinefleisch enthalten, sondern auch in anderen Fleischsorten. Insofern ist die isolierte Betrachtung von Schweinefleisch irreführend.
Richtig die dortige Empfehlung, häufiger zu Fisch zu greifen, eher falsch, häufiger Rindfleisch zu essen.