Schönheitsschlaf – Wirksamkeit erwiesen!
Auch diesen Teil der für jedermann im täglichen Leben relevanten Forschungsergebnisse, die das Britisch Medical Journal im Dezember veröffentlicht hat, sollten Sie unbedingt lesen. Geht es doch um unsere Attraktivität – ein Attribut, das im Umgang mit unseren Mitmenschen das Leben wesentlich erleichtern kann!
Wissenschaftler der Abteilung Klinische Neurowissenschaften am renommierten Karolinska Institut in Stockholm, Schweden haben mit 23 Probanden eine experimentelle Studie durchgeführt:
Methodik
Die 23 Probanden (elf Frauen) waren zwischen 18 und 31 Jahre alt und Nichtraucher. Sie wurden am zwei verschiedenen Tagen fotografiert: Einmal, nachdem sie acht Stunden geschlafen hatten und sieben Stunden wach waren und ein weiteres Mal, nachdem sie nur fünf Stunden geschlafen hatten und anschließend auch noch 31 Stunden wach bleiben mussten.
Um – abgesehen von der Schlafdauer – gleiche Voraussetzungen zu schaffen, blieben die Teilnehmerinnen ungeschminkt, die Männer durften sich rasieren. Die Testpersonen wurden angewiesen, jeweils mit geradem Rücken vor der Kamera zu sitzen und gerade mit einem neutralen entspannten Gesichtsausdruck in die Kamera zu blicken.
Die Beurteilung der so angefertigten Aufnahmen übernahmen weitere 65 Probanden (überwiegend Studenten des Karolinska Instituts), die sich jeweils sechs Sekunden lang die Fotos in randomisierter Reihenfolge anschauten.
Auf einer 100 Millimeter-Analogskala kreuzten die Testpersonen an, wie sie die Gesichter empfanden: sehr unattraktiv bis sehr attraktiv, sehr krank bis sehr gesund und sehr müde bis überhaupt nicht müde.
Ergebnis
Die Probanden wurden in unausgeschlafenem Zustand als weniger gesund, müder und weniger attraktiv beurteilt als nach einer Nacht mit normalem Schlaf. Der Gesundheitszustand wurde um so schlechter beurteilt, je müder die Personen aussahen bzw. je weniger Anziehungskraft sie ausstrahlten.
Schlussfolgerung:
Die schwedischen Wissenschaftler schließen aus ihren Ergebnissen, dass wir fähig sind, Hinweise auf einen Schlafmangel im menschlichen Gesicht zu erkennen mit den Folgen einer eventuell negativen sozialen oder klinischen Beurteilung. Umgekehrt wirken Menschen also ausgeschlafen anziehender und gesünder auf ihre Mitmenschen als übernächtigt.
Wer 2011 attraktiv und gesund aussehen möchte, sollte demnach den Schönheitsschlaf auf die Liste der guten Vorsätze für Neue Jahr setzen.
Literatur und Links
Beauty sleep: experimental study on the perceived health and attractiveness of sleep deprived people
John Axelsson, researcher12, Tina Sundelin, research assistant and MSc student2, Michael Ingre, statistician and PhD student3, Eus J W Van Someren, researcher4, Andreas Olsson, researcher2, Mats Lekander, researcher13
BMJ 2010; 341:c6614
Full text
weitere "Weihnachsstudien" aus dem BMJ auf rheuma-online:
Montag, 27.12.2010
Dienstag, 21.12.2010
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