Sarkoidose: Neuer Behandlungsansatz mit Antibiotika

Die Sarkoidose ist eine systemische entzündliche Erkrankung mit Granulombildung in nahezu allen Körperregionen. An der Haut können sich im Rahmen der Sarkoidose klein- oder großknotige Veränderungen vor allem im Gesicht und an Armen oder Beinen bilden.

Eine französische Arbeitsgruppe um H. Bachelez vom Institut de Recherche sur la Peau et Service de Dermatologie in Paris untersuchte die Wirkung von Minocyclin auf die Hautveränderungen bei Sarkoidose. Minocyclin ist ein altbewährtes Antibiotikum und gehört zur Gruppe der Tetracycline. In der kleinen Studie wurden 12 Patienten mit cutanen Veränderungen (Hautveränderungen) über 12 Monate mit 200 mg Minocyclin täglich behandelt. Im Durchschnitt wurden die Patienten über 26 Monate beobachtet.

Bei 8 der Patienten bildeten sich die Hautveränderungen unter der Minocyclin-Behandlung komplett zurück, bei 2 Patienten zumindest teilweise. Ein Patient blieb unverändert, und bei einem weiteren kam es zu einer Verschlechterung des Hautbefundes.

Bis auf eine allergische Reaktion traten keine Nebenwirkungen auf. Zwei Patienten entwickelten eine geringgradige Verfärbung im Bereich der ehemaligen Hautveränderungen, die sich allerdings nach Absetzen des Minocyclins wieder zurückbildete.

Bei drei Patienten kam es nach Beendigung der Minocyclintherapie zu einem erneuten Auftreten der Hautveränderungen. Daraufhin wurden sie mit Doxycyclin - einem anderen Tetracyclin – behandelt, worunter die Hautveränderungen erneut abheilten.

Die Ergebnisse dieser kleinen Beobachtungsstudie sind vielversprechend und sollten durch randomisierte Studien an einem größeren Kollektiv überprüft werden.

Literatur:

Bachelez H, Senet P, Cadranel J, Kaoukhov A, Dubertret L. Institut de Recherche sur la Peau et Service de Dermatologie 1, Hopital Saint-Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux, 75475 Paris Cedex 10, France.

The use of tetracyclines for the treatment of sarcoidosis.

Arch Dermatol. 2001 Jan;137(1):69-73