Rituximab versus TNF-Inhibitoren bei Patienten in einer Beobachtungskohorte, die zuvor auf einen TNF-Inhibitor nicht angesprochen oder ihn nicht vertragen haben
In dieser Beobachtungskohorte zeigten Patienten, die erfolglos mit einem TNF-Inhibitor behandelt worden waren, bessere Therapieergebnisse unter Rituximab als unter einem zweiten TNF-Blocker. Den Vorteil von Rituximab sehen die Autoren am deutlichsten bei Patienten, bei denen eine TNF-Blockade aufgrund einer Unverträglichkeit oder sekundären Unwirksamkeit fehlgeschlagen war.
Ziel dieser Untersuchung war, die Therapieantwort bei Patienten, die erfolglos mit einem TNF-Inhibitor behandelt worden waren und auf einen anderen TNF-Blocker oder Rituximab umgestellt wurden, zu beschreiben und zwischen den Gruppen zu vergleichen.
Die Daten für diese Untersuchung stammten aus dem Stockholm TNF follow-up registry (STURE). Analysiert wurden die Behandlungsergebnisse nach sechs Monaten in Abhängigkeit von (i) dem verwendeten Biologikum, (ii) dem Grund, aus dem der TNF-Inhibitor ausgetauscht wurde und (iii) der Grund für das Absetzen (Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit).
Insgesamt wechselten 328 Patienten, die erfolglos mit einem ersten TNF-Inhibitor behandelt worden waren, auf ein anderes Biologikum: 69 auf Rituximab, 161 auf einen anti-TNF Antikörper und 98 auf Etanercept.
Signifikante Reduktionen im DAS28 nach sechs Monaten wurden in allen drei Gruppen beobachtet. Die mittlere Reduktion ± Standardabweichung im DAS28 betrug 1,70 ± 1,18 für Rituximab, 1,40 ± 1,51 für Etanercept und 0,67 ± 1,36 für die anti-TNF Antikörper, wobei der Unterschied zwischen Rituximab und den anti-TNF Antikörpern statistisch signifikant war (p < 0,0001).
War der Abbruchgrund für den vorangegangenen TNF-Inhibitor Unverträglichkeit oder sekundäre Wirkungslosigkeit, führte Rituximab zu einer signifikant größeren Abnahme des DAS28 als die anti-TNF Antikörper oder Etanercept (p = 0,01 bzw. P = 0,03).
Fazit:
In dieser Beobachtungskohorte zeigten Patienten, die erfolglos mit einem TNF-Inhibitor behandelt worden waren, bessere Therapieergebnisse unter Rituximab als unter einem zweiten TNF-Blocker. Nach einer erfolglosen Etanercept-Behandlung erzielte Rituximab größere Reduktionen im DAS28 und bei den European League Against Rheumatism (EULAR) Response Kriterien als nach Versagen eines anti-TNF Antikörpers. Den Vorteil von Rituximab sehen die Autoren am deutlichsten bei Patienten, bei denen eine TNF-Blockade aufgrund einer Unverträglichkeit oder sekundären Unwirksamkeit fehlgeschlagen war.
Literatur und Links
Rituximab versus anti-TNF in patients who previously failed one TNF inhibitor in an observational cohort
K Chatzidionysiou, RF van Vollenhoven
Scandinavian Journal of Rheumatology, posted online on January 3, 2013. (doi:10.3109/03009742.2012.729607)
Abstract
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