Rheumatologie 2007 – Die Höhen und Tiefen
2007- Ein Jahr mit vielen Highlights für die Rheumatologie, die rheumakranken Menschen und auch für die rheuma-online-Community. Wenn wir auf 2007 zurückblicken, wollen wir auch die traurigen Momente nicht verschweigen und die Schattenseiten nicht ausblenden. Am letzten Tag des Jahres die kondensierten Eindrücke aus 2007 und ein kleiner Ausblick auf 2008.
Die positiven Nachrichten aus 2007:
Mit hochwirksamen Medikamenten lassen sich bei immer mehr rheumatischen Krankheitsbildern weitgehende bis vollständige Remissionen erzielen. Unter optimalen Behandlungsbedingungen kann die früher erheblich erhöhte krankheitsbedingte Sterblichkeit bei rheumatoider Arthritis auf das Risiko von Gesunden verringert werden. Das therapeutische Spektrum wird mit der Zulassung von Abatacept für die Therapie der rheumatoiden Arthritis noch breiter und ist die wichtigste Perspektive für alle Patientinnen und Patienten, die auf die bisherigen krankheitskontrollierenden Medikamente nicht oder nicht ausreichend angesprochen haben oder diese nicht vertragen haben. Mit Pregabalin wird das erste Medikament zur Therapie der Fibromyalgie zugelassen. Abbott erhält mit dem Prix Galien 2007 für Humira den "Nobelpreis" für einen pharmazeutischen Hersteller.
Der diesjährige EULAR-Rheumatologen-Kongreß in Barcelona hat mit mehr als 12.500 Teilnehmern aus aller Welt alle Rekorde gebrochen. Auch rheuma-online hat im Juni 2007 eine Schallmauer durchbrochen und erstmals mehr als eine Million Besucher im Monat erreicht. Ein weiteres Highlight: Der rheuma-online User-Workshop in Berlin wird uns allen in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Mit rheuma-online.tv startet rheuma-online mit dem ersten rheumatologischen Internet-Fernsehen in eine neues mediales Zeitalter.
Die traurigen Nachrichten:
Mit der Emeritierung von Prof. Dr. med. Henning Zeidler geht der Rheumatologie in Deutschland einer ihrer bedeutendsten Lehrstühle verloren, denn die Position wird nicht neu besetzt. Mit dem Tod von Prof. Dr. med. Fritz Hartmann verlieren wir alle nicht nur einen großen Arzt und Wissenschaftler, sondern auch eine herausragende Persönlichkeit und ein beeindruckendes Vorbild.
Die negativen Nachrichten aus 2007:
Die schon fast hysterisch wirkende Vorsicht der Zulassungsbehörden weitet sich aus und findet ihren vorläufigen Höhepunkt im Zulassungsstop für Lumiracoxib. Noch viel zu viele Patienten mit schweren rheumatischen Erkrankungen gelangen überhaupt nicht oder viel zu spät in eine qualifizierte fachrheumatologische Versorgung. Die therapeutischen Chancen wachsen exponentiell, mit ihnen aber auch die Kosten und damit die Sorge um die Finanzierbarkeit des medizinischen Fortschritts.
Der Ausblick:
Therapeutischer Nihilismus und Fatalismus scheinen in der Rheumatologie endgültig überwunden. Die neue Rheumatologie gewinnt zunehmend das Selbstbewusstsein, das ihr vor dem Hintergrund ihrer bahnbrechenden Erfolge schon länger gut zu Gesicht stehen würde. Das Potential für eine erfolgreiche Zukunft ist vorhanden. Zunehmend wird nun auch der Wille deutlich, die neuen Möglichkeiten für unsere Patientinnen und Patienten zu nutzen. In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Userinnen und Usern ein frohes und glückliches, erfolgreiches und vor allem auch gesundes neues Jahr.