Rheumafaktor oder ACPA und Insulinresistenz bei Patienten mit früher entzündlicher Polyarthritis: Ergebnisse aus dem Norfolk Arthritis Register (NOAR)
In diesem Auszug von Daten aus dem Norfolk Arthritis Register bestand ein Zusammenhang zwischen dem Rheumafaktor, anti-citrullinierten Antikörpern und einer Insulinresistenz. Diese Assoziation mag - zumindest teilweise - erklären, warum bei seropositiven RA-Patienten eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen besteht.
Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) stehen an erster Stelle als Todesursache bei Patienten mit entzündlicher Polyarthritis (IP). Bei Patienten mit etablierter rheumatoider Arthritis (RA) kann eine Insulinresistenz (IR) vorliegen, die wiederum ein Co-Faktor für kardiovaskuläre Erkrankungen ist.
Deborah P M Symmons, Ian N Bruce von der Arthritis Research UK Epidemiology Unit, University of Manchester, Manchester, Großbritannien und Co-Autoren zogen Daten aus dem Norfolk Arthritis Register (NOAR) heran, um Faktoren zu untersuchen, die in Zusammenhang mit einer Insulinresistenz bei früher entzündlicher Polyarthritis stehen..
Das Norfolk Arthritis Register (NOAR) ist die größte weltweite - auf gemeinschaftlichen Daten von niedergelassenen Hausärzten und Rheumatologen basierende - Inzeptionskohorte, in der Grund für und Verlauf früher Polyarthritiden untersucht werden.
Patienten mit früher IP: ≥ 2 geschwollene Gelenke für ≥ 4 Wochen, im Alter von 16-65 Jahren, die innerhalb von 24 Monaten nach Symptombeginn in das NOAR aufgenommen worden waren, wurden für die vorliegende Studie rekrutiert.
Zu den bewertenden Daten gehörten der Gelenkstatus, die aktuelle und vorangegangene Therapie und der Health Assessment Questionnaire (HAQ)Fragebogen. Aus dem Nüchternblut wurden CVD-Risikofaktoren, der Rheumafaktor (RF), anti-citrullinierte Protein-Antikörper (ACPA), das C-reaktive Protein (CRP) und die Insulinspiegel bestimmt. Die Insulinresistenz wurde mit dem homöostatischen Modell (HOMA-IR) berechnet.
Hundertneunundsechzig Patienten, davon 59 (30%) männliche mit einem medianen Alter von 49 und medianer Krankheitsdauer von 6,7 Monaten wurden in die Untersuchung einbezogen.
Nach Adjustierung um Alter und Geschlecht stellte sich heraus, dass die HOMA-IR mit Adipositas, höherem systolischem und diastolischem Blutdruck, einer Zunahme der Triglyceride und einer Abnahme des HDL-Cholesterins im Zusammenhang zu sehen war.
Die HOMA-IR war mit dem serologischen Status der entzündlichen Polyarthritis assoziiert. Diese Assoziation persistierte auch nach Adjustierung um kardiovaskuläre Risikofaktoren und andere mit einer Insulinresistenz einhergehende Variablen.
Fazit
In diesem Auszug von Daten aus dem Norfolk Arthritis Register bestand ein Zusammenhang zwischen dem Rheumafaktor, anti-citrullinierten Antikörpern und einer Insulinresistenz. Diese Assoziation mag - zumindest teilweise - erklären, warum bei seropositiven RA-Patienten eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen besteht.
Literatur und Links
Seropositivity is associated with insulin resistance in patients with early inflammatory polyarthritis: results from the Norfolk Arthritis Register (NOAR); an observational study
Hoda Mirjafari, Tracey M Farragher, Suzanne M M Verstappen, Allen Yates, Diane Bunn, Tarnya Marshall, Mark Lunt, Deborah P M Symmons and Ian N Bruce
Arthritis Research & Therapy 2011, 13:R159 doi:10.1186/ar3476
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