Rheuma heilbar machen – Zukunftsprojekte der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Die Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft in der Rheumatologie. Ihr Schwerpunkt ist die wissenschaftliche Fachentwicklung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Grundlagenforschung und mit anderen Fachgebieten.
Dabei steht sie in intensivem Austausch und in Abstimmung mit dem Berufsverband der Rheumatologen, dem Verband der rheumatologischen Akutkliniken und der Deutschen Rheuma-Liga.
Die satzungsgemäße Ziele der DGRh liegen in der Rheumaforschung, im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen, in der Förderung von wissenschaftlichen Konzepten, der Aus-, Weiter- und Fortbildung.
Weiterhin sind die Patientenschulung und die Information der Mitglieder, der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen zu den Grundlagen zur Erkennung, zur Behandlung, zur Rehabilitation und zur Verhütung rheumatischer Krankheiten in der Satzung verankert.
Die Gremienarbeit in Arbeitsgemeinschaften, Kommissionen, Arbeitskreisen und Projektgruppen ist auf diese Ziele ausgerichtet. Die Rheumaakademie, die Rheumastiftung und in den letzten Jahren auch der Kongress der DGRh sind Gemeinschaftsprojekte mit anderen Organisationen in der Rheumatologie.
Das 2008 von der DGRh veröffentlichte Memorandum zur Versorgung von akut und chronisch Rheumakranken hat erhebliche Defizite in der Versorgung von Rheumapatienten deutlich gemacht.
Diese betreffen vor allem die ambulante fachärztliche internistisch-rheumatologische Versorgung, die Rehabilitation von Rheumapatienten, die Versorgung mit Physiotherapie und Ergotherapie und die Schulung von Patienten mit einer chronischen rheumatischen Krankheit.
Der Mangel an ambulant tätigen Rheumatologen insbesondere in den ländlichen Regionen ist eine der wesentlichen Ursachen für späte Diagnose und Therapie entzündlich-rheumatischer Krankheiten, die häufig zu erheblichen funktionellen und strukturellen Schäden führen.
Die unzureichenden Strukturen an den Universitäten – nur 6 von 34 medizinischen Fakultäten verfügen über einen Lehrstuhl für Rheumatologie – und das oft unzureichende Lehrangebot machen dem ärztlichen Nachwuchs die Bedeutung und die beruflichen Möglichkeiten der Rheumatologie nicht ausreichend deutlich.
Die DGRh erarbeitet mithilfe ihrer Kommissionen für Universitäre Rheumatologie, studentische Ausbildung, Weiter- und Fortbildung, Labordiagnostik, Diagnostik mit bildgebenden Verfahren und in der Arbeitsgemeinschaft der regionalen kooperativen Rheumazentren Konzepte und Strategien, um diese Defizite auszugleichen.
Die DGRh hat die Rheumaakademie für andere Organisationen geöffnet, um die Qualitätsentwicklung in der Fort- und Weiterbildung für Ärzte und Assistenzberufe gemeinsam voranzubringen.
Die Neuorientierung des Kompetenznetzes Rheuma und die Rheumastiftung werden der Rheumaforschung neue Impulse geben. An die gemeinsam mit der Deutschen Rheuma-Liga gegründete Rheumastiftung knüpfen sich viele Erwartungen. Sie will durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit die Bedeutung der rheumatischen Krankheiten als lebensverändernde und oft auch lebensverkürzende Krankheiten mehr ins Bewusstsein der Gesellschaft bringen.
Die Rheumastiftung will aber auch deutlich machen, dass der große wissenschaftliche Fortschritt gerade bei diesen Krankheiten ermöglicht hat, dass nicht nur viele Krankheiten heute gut behandelbar sind, sondern dass durch gemeinsame Mobilisierung von Ressourcen für die Forschung eine Heilung erreichbar sein kann.
Quelle: Kathrin Gießelmann, Pressestelle 5. Kongress des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen (BDRh), Pressekonferenz anlässlich des 5. Kongresses des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen (BDRh), 15. April 2010 München