Rezeptfreie Schmerzmittel: vor der Einnahme über Risiken informieren
Wer unter Kopf- oder Gliederschmerzen leidet, der greift aufgrund der einfachen Verfügbarkeit schnell zu einem rezeptfreien Schmerzmittel. Weit über 100 davon sind in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Patienten sollten sich vor der Einnahme genau über das Präparat informieren, rät die Barmer GEK.
Bei leichteren Schmerzen sei gegen die kurzfristige Einnahme rezeptfreier Schmerzmittel nichts einzuwenden. Unbedenklich seien diese Mittel keineswegs, warnt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK.
Wer zu oft auf freie Schmerzmittel zurückgreift, könne übrigens auch leicht in einen Teufelskreis geraten: "Bei häufiger und langer Einnahme von Analgetika können genau diese zu einem Dauerschmerz führen," so Günther.
"Rezeptfreie Mittel sind oft niedrig dosiert. Das kann dazu verleiten, mehr Tabletten zu nehmen als gut ist und sogar zu einer Abhängigkeit führen", erklärt Günther. Bei Schwangeren und Kindern sei besonders auf bestimmte Inhaltstoffe zu achten. "Auch Menschen, bei denen eine Operation ansteht, sollten dies beim Kauf von Arzneien erwähnen. Einige Kopfschmerzmittel verdünnen zum Beispiel das Blut, was für die OP nachteilig sein kann", so die Expertin.
Beipackzettel aufmerksam lesen
"Wie viel, wann und wie lange – der Beipackzettel eines Medikamentes und die Angaben zu dessen Einnahme müssen unbedingt beachtet werden", unterstreicht die Apothekerin. Durch aufmerksames Lesen und entsprechendes Verhalten könne Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen vorgebeugt werden. Bei jedem Kauf empfiehlt die Expertin ein ausführliches Gespräch mit dem Apotheker.
Günther rät außerdem zur Stammapotheke: "Dort kennen die Mitarbeiter in der Regel die Krankheiten ihrer Kunden und wissen, welche verschreibungspflichtigen Medikamente diese schon nehmen." Bei wiederholt auftretenden oder zunehmenden Schmerzen sollte man aber einen Arzt aufsuchen, um die passende Therapie zu erhalten, so Günther.