Rezeptfrei heißt nicht harmlos
Wer unter Kopfschmerzen oder eine Magenverstimmung leidet, der greift oft zu einem rezeptfreien Schmerzmittel, bevor er den Gang zum Hausarzt antritt. Bei der Einnahme ist allerdings Vorsicht geboten, da ein übermäßiger Gebrauch mit schweren Nebenwirkungen einhergehen kann. Die Stiftung Warentest hat in ihrer Semptember-Ausgabe Steckbriefe für 76 rezeptfreie Präparate in Hinblick auf Neben- und Wechselwirkungen erstellt.
Um das Risiko von Wechsel- und Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, ist ein achtsamer Einsatz der Arzneimittel oberstes Gebot. Nach Angaben der Stiftung Warentest beschert der unachtsame Einsatz von rezeptfreien Präparaten tausenden Deutschen alljährlich einen Aufenthalt im Krankenhaus, so die Stiftung Warentest. Sie beruft sich hierbei auf Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Parazetamol beispielsweise kann bei falschem Gebrauch Leber- und Magenschäden verursachen.
In ihrer Analyse zogen die Tester auch klinische Studien wie in etwa die 2013 im Fachjournal "Lancet" veröffentlichte Analyse in Betracht, die auf mehr als 600 klinischen Studien mit 350 000 Patienten beruht. Fazit der Untersuchung: In den meisten Fällen überwiegt bei den analysierten Medikamenten der Nutzen gegenüber dem Risiko. Manche Kombipräparate und Arzneimittel mit Koffein bewerteten die Tester jedoch als ungeeignet.
Die komplette Analyse ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift "test" zu finden und wird online kostenpflichtig zum Download angeboten.