Remission [plus] - Die rheumatoide Arthritis komplett stoppen
Remission - das Verschwinden von Krankheitssymptomen und die Normalisierung von krankhaften Befunden - ist das neue ehrgeizige Ziel der Rheumatologen. Durch die großen Erfolge der modernen Therapie erschließt sich ein neuer Blickwinkel: Remission ist mehr als klinische Remission, sondern bedeutet den kompletten Stop der Erkrankung.
Remission [Plus] heißt das neue, von Abbott Immunology unterstützte Projekt, das in Wiesbaden auf dem diesjährigen Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) auf einem Pressegespräch vorgestellt wurde.
In der Rheumatologie wird die Remission bei einer rheumatoiden Arthritis bisher ausschließlich nach klinischen Kriterien bestimmt, insbesondere mit Hilfe des Krankheitsaktivitätsindex DAS-28 (disease activity score, siehe dazu auch den entsprechenden Beitrag in Rheuma von A-Z); eine online-Version, mit dem man die aktuelle Krankheitsaktivität selber messen kann, bietet das OMORA-Programm von rheuma-online). Ein DAS28 < 2,6 bedeutet Remission.
Allerdings greift bei einem erheblichen Anteil der Patienten die Bestimmung der Krankheitsaktivität nur auf der Basis dieser klinischen Kriterien zu kurz: z.B. kann unter einer MTX-Therapie die entzündlich bedingte Gelenkzerstörung (radiologische Progression) weiter fortschreiten, obwohl der Patient in einer klinischen Remission ist. Diese Progression kann nur durch den Einsatz bildgebender Verfahren (Röntgen, Sonographie = Ultraschall und MRT=Kernspintomographie) deutlich gemacht werden.
Ziel des Projektes ist es, die bildgebenden Verfahren in den ärztlichen Praxen als festen Bestandteil der Untersuchung zu etablieren, damit die Patienten früher und damit rechtzeitiger behandelt werden können. Die Fortbildung der Rheumatologen im Einsatz bildgebender Verfahren sowie der Ausbau von Netzwerken zwischen Kliniken, Rheumazentren und Praxen sollen im Vordergrund stehen.
Die wichtigsten deutschen Experten im Bereich Bildgebung haben sich zunächst 3 Schwerpunkte gesetzt:
- Konzeption und Durchführung von Fortbildungen und Trainingskursen zu den bildgebenden Verfahren.
- Verbesserung der Qualität der sonographischen Untersuchung in der Praxis durch Schulung der Ärzte im Einsatz standardisierter Methoden in der Bewertung und Dokumentation.
- Entwicklung von Dokumentationsbögen für eine MRT-Untersuchung bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen.