Reduzierte Gelenkzerstörung bei früher RA nach vier Jahren Prednisolon in Kombination mit DMARDs
Die Gabe von 7,5 mg Prednisolon zusätzlich zu einer Basistherapie erhöhte die Rate der Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (RA), die in eine Remission kamen. Das wirkte sich auch anhaltend günstig auf radiologisch sichtbare Gelenkschäden aus.
Die Therapie mit niedrig dosierten Glucocorticoiden hat eine Renaissance erfahren, weil sie nicht nur ein krankheitsmodifizierendes Potenzial, sondern auch Remissions-induzierende Eigenschaften besitzt.
Die jetzt publizierte Studie ist eine Fortführung der BARFOT-Studie. Diese Studie wurde multizentrisch, offen, randomisiert über zwei Jahre mit 250 Patienten mit früher RA, die entweder 7,5mg Prednisolon plus DMARDs oder nur DMARDs erhielten, durchgeführt. Primärer Endpunkt war die radiologische Progression.
Die BARFOT-Verlängerungsstudie wurde durchgeführt, um festzustellen, ob die während der ersten zwei Therapiejahre erreichte Remission einen anhaltenden Effekt auf die radiologischen Schäden auch über insgesamt vier Jahre zeigt.
150 Studienteilnehmer willigten ein, an der Verlängerungsstudie teilzunehmen. Mit Beginn der DMARD-Therapie waren 64 RA-Patienten zusätzlich auf 7,5 mg Prednisolon eingestellt worden (P). 86 Patienten erhielten keine Glucocorticoidbehandlung (NoP).
Die Röntgenbilder der Hände und Füße wurden nach der Methode von Sharp–van der Heijde ausgewertet. Eine Remission wurde angenommen, wenn der Patient einen Disease Activity Score (DAS28) von < 2,6 aufwies.
Das mittlere Alter betrug in der P-Gruppe 53 Jahre, in der NoP-Gruppe 57 Jahre. 64 Prozent der Patienten waren weiblich, 64 Prozent Rhemafaktor-positiv. Die Erkrankungsdauer zu Studienbeginn lag bei sechs Monaten.
Nach zwei Jahren hatten 55 Prozent der P-Gruppe vs. 30 Prozent der NoP-Gruppe eine Remission erreicht. Die Längsschnittanalyse über den gesamten Studienzeitraum ergab, dass Patienten unter Prednisolon mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Remission erreichen konnten.
Patienten in Remission - im Vergleich zu Patienten nicht in Remission – hatten einen signifikant niedrigeren Sharp-Gesamtscore, Erosions-Score und Score für die Gelenkspaltverschmälerung nach zwei und nach vier Jahren.
Es bestand kein Unterschied hinsichtlich der Veränderungen bei der Knochendichte über vier Jahre zwischen den Patienten in Remission und den Patienten mit aktiver Erkrankung, bzw. zwischen den beiden Therapiegruppen.
Fazit:
Die Gabe von 7,5 mg Prednisolon zusätzlich zu einer Basistherapie erhöhte die Rate der Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (RA), die in eine Remission kamen. Das wirkte sich auch anhaltend günstig auf radiologisch sichtbare Gelenkschäden aus.
Literatur und Link
Remission achieved after 2 years treatment with low-dose prednisolone in addition to disease-modifying anti-rheumatic drugs in early rheumatoid arthritis is associated with reduced joint destruction still present after 4 years: an open 2-year continuation study
I Hafström 1, K Albertsson 1, A Boonen 2, D van der Heijde 3, R Landewé 4, B Svensson 5 and for the BARFOT Study Group
Ann Rheum Dis 2009;68 508-513
Link zum Abstract
1 The Rheumatology Unit, Karolinska Institute, Karolinska University Hospital, Huddinge, Stockholm, Sweden
2 Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, University Hospital, and CAPHRI Research Institute, Maastricht, The Netherlands
3 Department of Rheumatology, Leiden University Medical Center, Leiden, The Netherlands
4 Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, University Hospital Maastricht, and CAPHRI Research Institute, Maastricht, The Netherlands
5 Department of Rheumatology, Lund University, Lund, Sweden