RABBIT: Neu aufgetretene Malignomen oder Rezidive bei RA-Patienten unter Biologicals
Die Analyse der RABBIT-Daten nach einer Beobachtungszeit von fast fünf Jahren ergab keine signifikanten Unterschiede für die Gesamtinzidenz an Malignomen zwischen Patienten mit TNF-Blockern, Anakinra oder einer DMARD-Monotherapie.
RABBIT (Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologika-Therapie) ist eine Langzeitbeobachtung der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Therapie mit Biologika bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zu herkömmlichen DMARDs, die am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin durchgeführt wird. Mehr als 340 Rheumatologen und 7.500 Patienten sind seit 2001 in dieses deutschen Register aufgenommen worden.
In der aktuellen Untersuchung wird das Risiko für neu aufgetretene bzw. rezidivierende Malignome bei RA-Patienten unter Biologika im Vergleich zu traditionellen DMARDs evaluiert.
Methodik
Die Analyse basiert auf Daten von RABBIT-Patienten, die zwischen dem 1. Mai 2001 und dem 31. Dezember 2006 registriert wurden. Die Evaluierung der Inzidenz für neu aufgetretene Malignome erfolgte separat zu den Daten für Rezidive eines Malignoms.
In einer getrennten Analyse wurden die Daten von Patienten unter TNF-Blockern, die ein Malignom entwickelt hatten, mit Patienten ohne Krebserkrankung verglichen. Kriterien, die übereinstimmen mussten, waren Alter, Geschlecht, Beobachtungszeit, Krankheitsaktivität zu Beginn, Raucherstatus und ausgewählte Begleiterkrankungen (obstruktive oder andere Lungenerkrankungen, Nieren-, Leber- oder gastrointestinale Erkrankungen, Psoriasis).
Ergebnisse
Eine neu aufgetretene Krebserkrankung wurde bei 122 von 5.120 Patienten festgestellt. Von diesen Patienten waren 58 mit TNF-Blockern, neun mit Anakinra und 55 mit konventionellen DDMARDs behandelt worden.
Bei 14 Patienten (von denen acht zu einem beliebigen Zeitpunkt TNF-Blocker und einer Anakinra erhalten hatten) wurden 15 Rezidive eines Malignoms berichtet. Die durchschnittliche Zeit seit dem Auftreten des ersten Malignoms betrug neun Jahre. Die Rohdaten zu den Rezidiven lagen für Patienten unter TNF-Blocker-Therapie bei 45,5 pro 1.000 Patientendaten, für Anakinra bei 32,3 und bei 31,4/1.000 Pat.jahre für Patienten unter Monotherapie mit DMARDs. Der Quotient aus Inzidenz unter TNF-Blockern und DMARDs betrug 1,4.
Von den Patienten ohne vorherige Krebserkrankung entwickelten 74 Patienten (70% weiblich, mittleres Alter: 61,3 Jahre) ein neues Malignom während der Beobachtungszeit. Das entspricht einer Inzidenz von 6,0 auf 1.000 Patientenjahre.
Von diesen Patienten waren 44 irgendwann mit TNF-Blockern behandelt worden (Inzidenzquote= 5,1/1.000 Patientenjahre). Bei getrenntem Vergleich der Daten von Patienten mit einer neu aufgetretenen Krebserkrankung mit den Daten von Patienten ohne Malignom hatten 44 Krebspatienten und 44 Kontrollen schon ´mal eine TNF-Blocker-Therapie erhalten.
Schlussfolgerung:
Die Analyse der RABBIT-Daten nach einer Beobachtungszeit von fast fünf Jahren ergab keine signifikanten Unterschiede für die Gesamtinzidenz an Malignomen – unabhängig davon ob die Patienten mit TNF-Blockern oder Anakinra behandelt wurden oder nicht. Das galt auch für das Rezidiv-Risiko. Besonders Letzteres sollte in größeren Datenreihen weiter validiert werde.
Literatur und Link
Anja Strangfeld, Franka Hierse, Rolf Rau, Gerd-Ruediger Burmester, Brigitte Krummel-Lorenz, Winfried Demary, Joachim Listing and Angela Zink
Risk of incident or recurrent malignancies among patients with rheumatoid arthritis exposed to biologic therapy in the German biologics register RABBIT
Arthritis Research & Therapy 2010, 12:R5doi:10.1186/ar2904
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