Psoriasis – ein genetischer Defekt?
Psoriasis mit ihren Symptomen, einschließlich der Psoriasisarthritis (PsA), wurde bislang als Immunerkrankung angesehen. Muss diese Ansicht revidiert werden?
Ein neuer Ansatz deutet darauf hin, dass die Psoriasis eine genetische Erkrankung ist, die zusätzlich das Immunsystem in Mitleidenschaft zieht und dann zur Psoriasisarthrits (PsA) führt.
Genetiker in Wien unter der Leitung von Erwin Wagner untersuchten Hautproben von Psoriasis-Patienten und entdeckten Auffälligkeiten an zwei Genen. Das Gen „JunB“ war bei den Patienten nahezu ohne Funktion, während ein zweites Gen, das „JunC“, besonders hohe Aktivität zeigte. Wenn das JunB bei Versuchstieren (Mäusen) gezielt ausgeschaltet wurde, zeigten sich nach kurzer Zeit die typischen Psoriasis-Symptome: die Haut begann sich zu schuppen und es kam zu Gelenkentzündungen.
Wenn gleichzeitig das Immunsystem lahm gelegt wurde, bekamen die Mäuse zwar Schuppenflechte, es fehlte aber die Gelenkbeteiligung. Die Beteiligung des Immunsystems sorgt also offenbar für „Nebenwirkungen“ der Erkrankung, ist aber nicht der ursächliche Auslöser.
Quelle
Rheinische Post, 25.Oktober 2005, Wissen, Seite A7