Prognostische Faktoren bei juveniler chronischer Arthritis
In dieser norwegischen Studie wurde untersucht, welche Faktoren bei Krankheitsbeginn eine günstigen oder einen ungünstigen Verlauf bei der juvenilen chronischen Arthritis vorhersagen.
In dieser norwegischen Studie wurde untersucht, welche Faktoren bei Krankheitsbeginn eine günstigen oder einen ungünstigen Verlauf bei der juvenilen chronischen Arthritis vorhersagen.
Dazu wurden 268 Patienten (85%) einer initialen Kohorte von 316 Patienten mit juveniler chronischer Arthritis, die erstmals zwischen 1980 und 1985 in das Rheumazentrum der Universitätsklinik in Oslo überwiesen worden waren, nach im Median 14.9 Jahren Krankheitsdauer (Range 11.7-25.1 Jahre) nachuntersucht.
Das Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung befanden sich
133 Patienten (50%) in Remission, 63 (24%) hatten Erosionen in den Gelenken entwickelt, und 93 (36%) wiesen eine eingeschränkte Funktionskapazität auf (HAQ > 0.0).
Folgenden Prädiktoren (Vorhersageparameter) für eine anhaltende und erosiv verlaufende Arthritis wurden ermittelt:
· niedriges Alter bei Krankheitsbeginn
· hohe Zahl betroffener Gelenke bei Krankheitsbeginn
· lange Dauer einer erhöhten Blutsenkung (BSG)
· positiver Rheumafaktornachweis innerhalb der ersten 6 Monate
· Nachweis des genetischen Risikomarkers DRB1*08 (für chronischen Verlauf der Arthritis
· Symmetrische Arthritis in Kombination mit DRB1*08 oder HLA B27 (für erosiven Verlauf)
· Nachweis von DRB1*01 (als Prädiktor für Gelenkerosionen bei oligoartikulärem Beginn)
· Weibliches Geschlecht, symmetrische Arthritis, Hüftgelenksbeteiligung, langanhaltende BSG-Erhöhung und Nachweis des IgM-Rheumafaktors (Prädiktor für eingeschränkte Funktionskapazität)
Flato B, Lien G, Smerdel A, Vinje O, Dale K, Johnston V, Sorskaar D, Moum T, Ploski R, Forre O
Center for Rheumatic Diseases, Rikshospitalet University Hospital, Oslo, Norway. berit.flato@rikhospitalet.no
Prognostic factors in juvenile rheumatoid arthritis: a case-control study revealing early predictors and outcome after 14.9 years.
J Rheumatol 2003 Feb;30(2):386-93
Kommentar von rheuma-online:
Diese Studie ist deshalb für die betroffenen Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern und die behandelnden Ärzte so wichtig, weil sie Anhaltspunkte dafür liefert, welche Patienten unbedingt und konsequent fachrheumatologisch behandelt werden sollten und dass es u.a. von sehr großer Bedeutung ist, durch eine so schnell wie möglich begonnene und intensive medikamentöse Therapie die systemische Entzündugsaktivität so schnell wie möglich zu kontrollieren, d.h. u.a. die Blutsenkung in einen normalen Bereich zu bekommen.