PREPARE-Studie: Psoriasis-Arthritis häufig unterdiagnostiziert
Die PREPARE-Studie bestätigt, dass durch den Rheumatologen eine weitgehend zuverlässige Diagnose der Psoriasisarthritis auf der Basis von Anamnese und körperlicher Untersuchung gestellt werden kann. Labortests und bildgebende Verfahren können zusätzlich wichtige Informationen für die Diagnose liefern und Hinweise für die Prognose und Therapieentscheidungen geben. Trotz der diagnostischen Möglichkeiten ist die PsA häufig noch unterdiagnostiziert.
Obwohl etwa 20-30% der geschätzten 1,6 Millionen Psoriasis-Patienten (PsO) in Deutschland [1, 2] eine Psoriasis-Arthritis (PsA) entwickeln, ist die Erkrankung häufig unter-diagnostiziert.
Das bestätigt die PREPARE-Studie. Anlässlich der Studie wurden PsO-Patienten von einem Rheumatologen auf Anzeichen einer PsA untersucht: Für 41 Prozent der Patienten war die Diagnose Psoriasis-Arthritis neu. Die Diagnose konnte vom Rheumatologen größtenteils anhand der medizinischen Historie und einer physischen Untersuchung zuverlässig gestellt werden.
Zusätzliche Labortests und bildgebende Verfahren präzisierten die Befunde. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, damit Betroffene eine adäquate Therapie erhalten. Nur so können fortschreitende Gelenkdestruktionen aufgehalten und die Hauterscheinungen verbessert werden.
In der multizentrischen, nicht-interventionellen Studie PREPARE (Prevalence of rheumatologist-diagnosed psoriatic arthritis in patients with psoriasis in European/North American dermatology clinics) wurden 949 PsO-Patienten hinsichtlich der Prävalenz von PsA untersucht. An der Studie nahmen 34 dermatologische Zentren in sieben europäischen und nordamerikanischen Ländern teil.
Im ersten Schritt wurde die Diagnose Plaque-Psoriasis bei den über 18-jährigen Patienten unabhängig vom Schweregrad von einem Dermatologen gestellt. Die Bestimmung basierte auf dem PASI (Psoriasis Area and Severity Index), dem NAPSI (Nail Psoriasis Severity Index) und dem BSA (Body Surface Area).
Anschließend erfolgte die PsA-Diagnostik mit einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung durch einen Rheumatologen als primärer Studienendpunkt. Bei der körperlichen Untersuchung wurden der DAS28, die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) sowie die Anzahl der entzündlichen und geschwollenen Gelenke (auf Basis von 78 oder 76 Gelenken) berücksichtigt.
Parallel dazu wurden Laboruntersuchungen durchgeführt. Röntgenaufnahmen, Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall-Untersuchungen waren weitere Testverfahren. Die Patienten wurden außerdem zu einer vorherigen PsA-Diagnose durch einen Rheumatologen befragt.
Rheumatologische Untersuchung in der Regel mit eindeutigem Ergebnis
Die primäre Diagnose einer PsA konnte bei 281 von 949 Patienten durch den Rheumatologen (29,6%; 95% Konfideninterval, CI) mittels Anamnese und einer physischen Untersuchung gestellt werden.
Die Einbeziehung der Laborergebnisse führte zur Aufdeckung von acht falsch-negativen und vier falsch-positiven Diagnosen, so dass 285 Fälle (30%; 95% CI) einer PsA dokumentiert werden konnten.
Von den 949 Patienten wurde bei 215 (22,7%) eine PsA-Diagnose bereits vor Studienbeginn gestellt. Von den 285 positiv diagnostizierten PsA-Patienten in dieser Studie war aber für 117 (41%) die Diagnose neu, wohingegen 47 (7%) der 664 Patienten, bei denen in dieser Studie keine PsA festgestellt wurde, vor Studieneintritt eine PsA-Diagnose erhalten hatten.
Bildgebende Verfahren hilfreich zur Erkennung entzündlicher und erosiver Prozesse
Bei den 183 radiologisch untersuchten Patienten änderte sich nur in sieben Fällen (3,8%) die Diagnose aufgrund der Röntgenbildauswertung im Vergleich zur primären Diagnose.
Im Vergleich zur PsA-negativen Kohorte wurden bei einem größeren Anteil der PsA-positiven Patienten durch die Ultraschall-Untersuchungen PsA-abhängige Auffälligkeiten (Kalzifizierungen, Erosionen, Doppler-Signale) der Hände oder Füße (p˂0,0001), Kalzifizierungen oder Erosionen der Hände (p˂0,01) sowie Erosionen und ein Doppler-Signal der Füße (p˂0,01) identifiziert.
Bei der PsA-positiven Kohorte wurden Abnormalitäten der Enthesen der rechten und linken Plantaraponeurose, der linken Achillessehne, der linken und rechten Quadrizepssehne mittels Ultraschall (p˂0,05), sowie eine Synovitis bzw. Ergüsse der Sakroiliakalgelenke mittels MRT (p˂0,05) häufiger beobachtet.
Höhere Aufmerksamkeit für PsA als Ko-Diagnose der Psoriasis erforderlich
Die PREPARE-Studie bestätigt, dass durch den Rheumatologen eine weitgehend zuverlässige PsA-Diagnose auf der Basis von Anamnese und physischer Untersuchung gestellt werden kann.
Labortests und bildgebende Verfahren können zusätzlich wichtige Informationen für die Diagnose liefern und Hinweise für die Prognose und Therapieentscheidungen geben. Trotz der diagnostischen Möglichkeiten ist die PsA, die in erheblichem Maße die physische Funktionsfähigkeit, die Arbeitsfähigkeit und die Lebensqualität beeinträchtigen kann, und mit der ein erhöhtes Mortalitätsrisiko assoziiert ist, häufig noch unterdiagnostiziert [3-7-9].
Angesichts der schwerwiegenden Auswirkungen, die eine unbehandelte PsA haben kann, sollten insbesondere Dermatologen für eine aktivere Rolle bei der Diagnose sensibilisiert werden.
Literatur:
1 Mease PJ et al., J Am Acad Dermatol 10.1016/j.jaad.2013.07.023.
2 AWMF-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris; Update 2011;
3 Husted JA et al., Arthritis Rheum 2001; 45:151-8.
4 Krueger G et al., Arch Dermatol 2001; 137:280-4.
5 Taylor WJ et al., J Rheumatol 2010; 37:1885-91.
6 Tillett W et al., Rheumatology (Oxford) 2012; 51:275-83.
7 Gladman DD et al., Ann Rheum Dis 2005; 64(Suppl): ii14-7.
8 Wong K et al., Arthritis Rheum 1997; 40:1868-72.
9 Gladman DD et al., Arthritis Rheum 1998;41:1103-10.
Quelle: Pressemitteilung
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Heike Hallenberg