Prävalenz von Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen in den USA, Teil II
Ein Team bestehend aus Rheumatologen und Epidemiologen der National Arthritis Data Workgroup hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine einzige Anlaufstelle mit den best möglichen Angaben zur Epidemiologie rheumatischer Erkrankungen in den USA zu gründen. In Teil II werden Schätzungen zur Prävalenz weiterer rheumatischer Erkrankungen (s. Teil I) beschrieben.
Die Publikation besteht aus zwei Teilen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Zahlen zur Arthrose, Polymyalgia rheumatika, und Riesenzellarteriitis, Gicht, Fibromyalgie, Karpaltunnelsyndrom und den Symptomen von Nacken- und Rückenschmerzen.
Methodik
Die Arbeitsgruppe überprüfte publizierte Analysen von verfügbaren nationalen Befragungen, wie z. B. den National Health and Nutrition Examination Survey und den National Health Interview Survey (NHIS).
Da jedoch für die meisten spezifischen rheumatischen Erkrankungen keine Daten vorliegen, wurden die Daten aus publizierten Studien mit kleineren Populationen hergeleitet. Die besten Schätzungen zur Prävalenz für die einzelnen rheumatischen Erkrankungen standen aus den Daten des Census Bureau für die US Population aus dem Jahr 2005 zur Verfügung.
Ergebnisse
- Fast als 27 Millionen der erwachsenen US-amerikanischen Bürger haben schätzungsweise eine Arthrose (Osteoarthritis). Das ist mehr als die Schätzung aus dem Jahr 1995, die von 21 Millionen ausging.
- Von einer Polymyalgia rheumatika sind 711.000 Bürger betroffen
- Unter einer Riesenzellarteriitis leiden 228.000 Erwachsene
- Bis zu 3 Millionen Patienten berichteten über eine Gichterkrankung im vergangenen Jahr. Im Jahr 1995 betrug die Schätzung noch 2,1 Millionen
- 5 Millionen Bürger leiden unter einer Fibromyalgie
- Zwischen 4 und 10 Millionen Erwachsene gaben an, ein Karpaltunnelsyndrom zu haben.
- 59 Millionen Patienten berichteten, während der vergangenen drei Monate von tief sitzende Rückenschmerzen betroffen gewesen zu sein
- 30,1 Millionen US-Bürger berichteten über Nackenschmerzen während der vergangenen drei Monate.
Schlussfolgerung
Die Schätzungen für viele rheumatische Erkrankungen beruhen auf wenigen, kleinen Studien mit unsicherer allgemeiner Gültigkeit für die gesamte US Bevölkerung. Dieser Bericht liefert die besten zur Verfügung stehenden Daten zur Prävalenz rheumatischer Erkrankungen in den USA. Für die meisten rheumatischen Erkrankungen sind jedoch weitere Studien, die sich auf die gesamte US Bevölkerung anwenden lassen, notwendig. Dies gilt auch für wenig untersuchte Populationen.
Literatur und Links
Reva C. Lawrence1, David T. Felson, Charles G. Helmick, Lesley M. Arnold , Hyon Choi , Richard A. Deyo, Sherine Gabriel, Rosemarie Hirsch, Marc C. Hochberg9, Gene G. Hunder, Joanne M. Jordan0, Jeffrey N. Katz1, Hilal Maradit Kremers, Frederick Wolfe2, National Arthritis Data Workgroup
Estimates of the prevalence of arthritis and other rheumatic conditions in the United States: Part II
Arthritis & Rheumatism 2008, 58, 1: 26-35
Abstract
Teil I:
reuma-online: Prävalenz von Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen in den USA