Patientenangaben zum Gelenkscore geben die Krankheitsaktivität akkurat wieder
Die von den Patienten selbst erhobenen Gelenkscores (geschwollene und schmerzhafte Gelenke) können laut diesen Ergebnissen bei wissenschaftlichen Untersuchungen anstelle der durch den Arzt erstellten Befunde verwendet werden.
Ziel dieser Studie war zu untersuchen, inwieweit die Angaben der Patienten selbst zu schmerzhaften und geschwollenen Gelenken mithilfe eines Tablet-Computers brauchbar sind und ob mit diesen Daten der DAS28 und die EULAR Ansprechrate berechnet werden können.
Vor Beginn einer Therapie mit Adalimumab und nach drei Monaten wurden 47 Patienten untersucht. Die Zahl der geschwollenen (SJC) und schmerzhaften Gelenke (TJC) wurden von den Patienten und anschließend von einem erfahrenen Rheumatologen dokumentiert.
Zu Beginn der Studie war die Korrelation zwischen den von den Ärzten und Patienten notierten Gelenkscores exzellent. Nach drei Monaten war die Korrelation etwas schwächer.
Zog man die Patientenangaben für die Kalkulation des DAS28 (Pat-DAS28) heran, wurden im Vergleich zu den Arztdaten wieder hervorragende Korrelationen berechnet. Bei den EULAR Responsekriterien waren die Prozentsätze auf Gruppenebene nahezu identisch. Betrachtete man hingegen den DAS28 und den Pat-DAS28 für den einzelnen Patienten, gab es einige Unstimmigkeiten bei der Bestimmung des Ansprechens auf die Therapie.
Fazit:
Die von den Patienten selbst erhobenen Gelenkscores (geschwollene und schmerzhafte Gelenke) können laut diesen Ergebnissen bei wissenschaftlichen Untersuchungen anstelle der durch den Arzt erstellten Befunde für die Darstellung von Gruppenergebnissen verwendet werden. Untersucht der Patienten selbst seine Gelenke, erhält der Arzt häufigere Gelenkstaten für die Beurteilung der Krankheitsaktivität in der täglichen Praxis, als es die klassische Methode ermöglicht.
Literatur und Links
Patient-reported 28 swollen and tender joint counts accurately represent RA disease activity and can be used to assess therapy responses at the group level
Jenny Riazzoli1, Jan-Åke Nilsson2, Annika Teleman3, Ingemar F. Petersson4, Solbritt Rantapää-Dahlqvist5, Lennart T. H. Jacobsson2 and Ronald F. van Vollenhoven1
Rheumatology Advance Access published online on July 8, 2010
Rheumatology, doi:10.1093/rheumatology/keq197
Abstract