Patienten profitieren von einem flexiblen Therapiemanagement mit Etanercept bei der rheumatoiden Arthritis
Die Kombination aus MTX (Methotrexat) und einem Biologikum ist Goldstandard in der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis. Für einige Biologika ist gemäß der aktuellen S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur sequenziellen medikamentösen Therapie der Rheumatoiden Arthritis auch der Einsatz als Monotherapie zugelassen, wenn MTX nicht vertragen wird oder kontraindiziert ist [1].
Professor Dr. med. Torsten Witte, Hannover, hat sich mit der Fragestellung, wie Patienten von der Monotherapie mit einem Biologikum profitieren können, befasst und betonte bei der Veranstaltung: Presse-Intensivkurs „Eine Klasse für sich" am 12. November 2013 in Berlin den hohen Stellenwert eines flexiblen Therapiemanagements.
Die rheumatoide Arthritis ist eine komplexe Erkrankung, die eine möglichst individuelle und gut verträgliche Behandlung erfordert. „MTX ist ein wichtiger Partner und wir erzielen in der Kombinationstherapie mit einem Biologikum in der Regel bessere Ergebnisse als in der jeweiligen Monotherapie“, so Witte.
Eine gewisse Herausforderung kann jedoch die Verträglichkeit von MTX sein, was letzten Endes auch Einfluss auf die Therapietreue hat. Witte dazu: „Im Hinblick auf das zu erwartende Behandlungsergebnis lohnt es sich, auch Patienten mit Verträglichkeitsproblemen für die MTX-Behandlung zu motivieren.
Wird MTX jedoch sehr schlecht vertragen oder die Patienten verweigern sich schlichtweg, müssen wir auf diese Option verzichten, ohne aber unsere Behandlungsziele – Remission oder zumindest niedrige Krankheitsaktivität – aus den Augen zu verlieren.
Daher ist es ein Vorteil, dass in den S1-Leitlinien in solchen Fällen auf den Einsatz von Biologika auch in der Monotherapie hingewiesen wird.“ Für die Monotherapie sind derzeit vier Biologika – Etanercept, Adalimumab, Tocilizumab, Certolizumab pegol – zugelassen.
„Studien haben gezeigt, dass Etanercept sowohl in der Kombinations- als auch in der Monotherapie wirksam ist. Das erleichtert das Therapiemanagement und erlaubt individuelle Lösungen“, erläuterte der Experte.
In der TEMPO (Trial of Etanercept and Methotrexate with Radiographic Patient Outcome)-Studie, war die Kombinationstherapie der jeweiligen Monotherapie mit MTX und Etanercept signifikant überlegen – sowohl hinsichtlich der Therapieantwort bei den American College of Rheumatology (ACR 20, -50 und -70) Kriterien als auch bei der radiologischen Veränderung [2]. Bei der Betrachtung der beiden Monotherapien hielt Etanercept die radiologische Progression signifikant stärker auf als MTX.
Die erste Untersuchung, die die Überlegenheit eines Biologikums zur MTX-Monotherapie kontrolliert nachwies, war die ERA (Early Rheumatoid Arthritis)-Studie [3, 4]. Wie der Rheumatologe erläuterte, profitierten die mit Etanercept in Monotherapie behandelten Patienten nach zwei Jahren häufiger von einem Ansprechen im ACR 20/50/70 und es kam seltener zu einer radiologischen Progression als unter der MTX-Monotherapie.
Während die ERA-Studie MTX-naive Patienten eingeschlossen hatte, wurden in der ADORE (Add Enbrel or Replace Methotrexate)-Studie Patienten mit früher RA, die mindestens drei Monate nicht ausreichend auf MTX angesprochen hatten, entweder mit einer Kombinationstherapie (Etanercept + MTX) oder einer Etanercept-Monotherapie behandelt. Hinsichtlich der DAS28-Verbesserung, der ACR Response und patientenbezogener Outcome- Parameter wie Schmerzen und Morgensteifigkeit waren beide Regime vergleichbar[5, 6].
Ob der Erfolg einer Kombinationstherapie aus Etanercept und MTX aufrechterhalten werden kann, wenn MTX abgesetzt und Etanercept als Monotherapie fortgeführt wird, wurde in der CAMEO (Canadian Methotrexate and Etanercept Outcome)-Studie untersucht.
Bei Patienten, die nach sechs Monaten eine niedrige Krankheitsaktivität erreicht hatten, blieb diese sowohl unter der Kombinationstherapie als auch unter der Etanercept-Monotherapie bis zum Ende des Beobachtungszeitraums (Monat zwölf) erhalten [7]. „Das zeigt, dass wir bei Patienten mit niedriger Krankheitsaktivität gut mit der Etanercept-Monotherapie auskommen“, kommentierte Witte das Ergebnis. Patienten mit einer moderaten bis schweren Krankheitsaktivität zeigten bis zum zwölften Monat eine weitere klinische Verbesserung unter der Kombinationstherapie.
Abschließend betonte Professor Witte, dass ein erfolgreiches Therapiemanagement eine gute Adhärenz voraussetzt. „Das Ausmaß der Therapietreue korreliert nicht mit der Schwere der Erkrankung. Auch Patienten mit rheumatoider Arthritis nehmen ihre Medikamente häufig nicht gemäß der Verordnung ein und laufen so Gefahr, dass die Erkrankung nicht ausreichend kontrolliert wird und die Gelenkdestruktion fortschreitet.“
Einen hohen Stellenwert haben daher Adhärenz-Services wie das TOGETHER-Programm, das sich an Enbrel®-Patienten mit Rheuma und Psoriasis richtet. Unter www.pfizermed.de sind Informationsmaterial und Anmeldeformulare für die Patienten verfügbar.
Literatur
1 Krüger K et al. Z Rheumatol 2012;71:592-603
2 Van der Heijde D et al. Arthritis Rheum 2006;54:1063-1074
3 Bathon JM et al. N Engl J Med 2000;343:1586-1593
4 Genovese MC et al. Arthritis Rheum 2002;46:1443-1450
5 Van Riel PLCM et al. Ann Rheum Dis 2006;65:1478-1483
6 Van Riel PLCM et al. Ann Rheum Dis 2008;67:1104-1110
7 Pope JE et al. Ann Rheum Dis Published online first on August 26, 2013,
doi: 10.1136/annrheumdis-2013-203684
Quelle: Pressemitteilung
Pfizer Deutschland GmbH
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Heike Hallenberg