Patienten-Informationstag auf dem DGRh-Kongress
Der DGRh-Kongress bot in diesem Jahr nicht nur der Fachwelt die Möglichkeit zum Austausch, sondern er öffnete am letzten Veranstaltungstag seine Pforten auch für Patienten. Die folgten am 22. September 2012 zahlreich der Einladung der Deutschen Rheuma-Liga, sich in Bochum über ihre Krankheit zu informieren und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Praktische Angebote wie Yoga oder Feldenkrais boten eine sinnvolle Ergänzung zu interessanten Vorträgen und Diskussionen. Die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Professor Dr. Erika Gromnica-Ihle, präsentierte ihren Beitrag "Kongress aktuell" zum Beispiel in einem vollen Saal. Organisiert wurde der Patiententag von der Deutschen Rheuma-Liga.
Die Referentin weiß, wovon sie spricht, denn sie hat selbst mit einer Erkrankung zu leben. Während ihres Vortrages erzählte sie, dass sie an Osteoporose erkrankt ist. "Ich sollte mehr laufen, aber ich fahre einfach zu gerne Auto", gestand sie. Auch erzählte sie den Zuhörern von Gudrun Baseler, der Bundesjugendsprecherin der Deutschen Rheuma-Liga. Baseler sei ebenfalls an Rheuma erkrankt und stehe dennoch als Ärztin fest im Berufsleben. Die Botschaft dieser zwei Geschichten war klar: "Ihr seid nicht allein, Ihr könnt trotz Erkrankung etwas schaffen."
Darüber hinaus gab Gromnica-Ihle auch ganz praktische Tipps, als sie über Krankheitsbilder und Therapien sprach. Dabei richtete die Präsidentin eindringliche Appelle an ihre Zuhörerschaft: "Bewegt Euch. Geht nach draußen. Achtet auf Eure Ernährung und Euren Lebensstil." Viele der meist älteren Zuhörer nickten während ihres Vortrags immer wieder mit dem Kopf. Die gewonnenen Erkenntnisse mögen für die meisten nicht neu sein, vor allem, wenn sie bereits viele Jahre mit ihrer Erkrankung leben. Aber in den Worten von Grominca-Ihle schwang eine unwiderstehliche Motivation mit, der Krankheit immer wieder die Stirn zu bieten.
Auch der Tatsache, dass Rheuma keineswegs eine "Alte-Leute-Krankheit" ist und durchaus auch junge Menschen treffen kann, wurde Rechnung getragen. Sie haben mit ganz anderen Hürden zu kämpfen, machen sich die Beeinträchtigungen besonders im beruflichen Alltag doch immer wieder bemerkbar. Was für junge Rheumatiker ein Leben mit der Krankheit bedeutet, war in einem Film der "Jungen Rheumatiker NRW" zu sehen, der im weiteren Verlauf des Tages gezeigt wurde. "Herausforderungen" heißt das Werk, das Alltag, Sorgen und Einschränkungen skizziert.
Tipp: Wer nicht in Bochum dabei sein konnte, kann den Beitrag online ab Montag, 23. September 2012, auf der Internetseite der Rheuma-Liga NRW anschauen.