Omega-3-Fettsäuren und das Risiko für eine rheumatoide Arthritis
Dass Omega-3-Fettsäuren anti-inflammatorisch wirken ist bekannt. Jetzt zeigen die Ergebnisse einer großen Studie, die in "Annals of the Rheumatic Diseases" veröffentlicht worden ist, dass der regelmäßige wöchentliche Verzehr von fettem Fisch (Lachs & Co) über zehn Jahre auch das Risiko für eine rheumatoide Arthritis halbieren kann. Vier Portionen mageren Fisches (z. B. Kabeljau) hatten den gleichen Effekt.
Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Stockholm sammelten in dieser Untersuchung Informationen zu den Ernährungsgewohnheiten von 32.232 Frauen, die zwischen 1914 und 1948 geboren und deren Gesundheitsdaten zwischen 2003 und 2010 in der schwedischen Mammographie Kohortenstudie dokumentiert worden waren.
Besonderes Augenmerk lag auf der Erfassung der Omega-3-Fettsäuren, da bekannt ist, dass diese vielfach ungesättigten Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften haben.
Die Frauen aus Schweden füllten zwischen 1987 und 1997 Fragebogen zum Verzehr (67 bzw. 96 Lebensmittel), Größe, Gewicht, Mutterschaft und zum Bildungsgrad aus. Weiter Informationen wurden zum Raucherstatus, körperlicher Bewegung, Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sowie von Aspirin erhoben.
Von diesen Frauen erkrankten während des mittleren Beobachtungszeitraums von 7,5 Jahren (1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2010, 2.41 120 Personenjahre) 205 an einer RA. Der Verzehr von mehr als 0,21 Gramm an Omega-3-Fettsäuren (Fragebogen 1997) ging im Vergleich zu geringeren Mengen mit einem um 35 Prozent reduziertem Risiko für eine RA einher.
Bei den Frauen, die zu beiden Abfragezeitpunkten (1987 und 1997, 10 Jahre) angegeben hatten, mehr als eine Portion fetten oder vier Portionen mageren Fisch verzehrt zu haben (mehr als 0,21 Gramm wöchentlich) war das Risiko, an einer RA zu erkranken, sogar um 52 Prozent reduziert.
Fazit
Die inverse Assoziation zwischen Fischverzehr und rheumatoider Arthritis führen die Autoren hauptsächlich auf den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zurück. Diese Ergebnisse lassen eine potenziell wichtige Rolle dieser essenziellen Nahrungsbestandteile auch in der Ätiologie der Erkrankung vermuten.
Literatur und Links
Long-term intake of dietary long-chain n-3 polyunsaturated fatty acids and risk of rheumatoid arthritis: a prospective cohort study of women
Daniela Di Giuseppe, Alice Wallin, Matteo Bottai,Johan Askling, Alicja Wolk
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2013-203338, Published Online First 12 August 2013
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