Eine Neutropenie unter Rituximab bei Rheumatoider Arthritis und anderen Autoimmunerkrankungen ist ein seltenes Ereignis: Daten aus dem AutoImmunity and Rituximab Registry
Die Auswertung der Daten aus dem AIR-Register, die während des diesjährigen Kongresses der ACR/AHRP vorstellt wurde, zeigen, dass auch im späteren Verlauf einer Behandlung mit Rituximab (MabThera®) eine Neutropenie auftreten kann, die jedoch selten zu schweren Infektionen führt. Eine Überwachung des weißen Blutbilds sollte daher regelmäßig erfolgen. In diesem großen Register war die Häufigkeit einer Neutropenie jedoch viel niedriger als sie für Lymphom-Patienten unter Rituximab berichtet werden.
Es liegen nur begrenzte Daten zum Auftreten einer Neutropenie* unter Rituximab bei Rheumatoider Arthritis (RA) und anderen Autoimmunerkrankungen bei größeren Patientenzahlen vor. Die größte Studie umfasste 209 Patienten (Tesfa D, Arthritis & Rheumatism 2011).
Im AutoImmunity and Rituximab Registry (AIR) waren zum Auswertungszeitpunkt 2.653 Patienten (2.000 mit RA) erfasst. Von 1.975 Patienten lagen die Daten zu mindestens einer Folgeuntersuchung vor. 653 Patienten litten unter anderen Autoimmunerkrankungen. Von ihnen waren 649 Patienten mindestens einmal nachuntersucht worden.
Eine Neutropenie wurde bei 85 Patienten diagnostiziert (48 RA, 37 anderen Autoimmunerkrankungen, davon 17 mit systemischem Lupus erythematodes, 12 mit Vaskulitis, ein Patient mit einem primären Sjögren Syndrom, ein Patient mit einer Myositis und sechs Patienten mit weiteren Autoimmunerkrankungen).
Bei 35 dieser Patienten wurde die Neutropenie nicht dem Rituximab zugeschrieben, sondern anderen chronischen Autoimmunerkrankung, war durch andere Medikamente verursacht worden oder basierten auf einer malignen Erkrankungen des blutbildenden Systems.
Eine durch Rituximab induzierte Neutropenie wurde bei 50 Patienten beobachtet: 32 RA-Patienten (1,6% aller RA-Patienten) und 18 (2,8%) aller Patienten mit anderen Autoimmunerkrankungen.
Im Median trat eine Neutropenie bei den RA-Patienten nach 6,7 Monaten (6,3 Monaten bei den anderen Patienten) auf: nach der letzten Infusion des ersten Zyklus (25 Patienten, 50%), des zweiten Zyklus (16 Patienten, 32%), des dritten Zyklus (2 Patienten, 4%) und des vierten oder aller folgenden Zyklen (7 Patienten14%).
Fünf Patienten entwickelten eine schwere, nicht-opportunistische Infektion und mussten mit G-CSF (Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor) parenteral behandelt werden. Fünfundzwanzig Patienten (25%) wurden nach Abklingen der Neutropenie wieder mit Rituximab behandelt, wobei bei acht Patienten erneut eine Neutropenie auftrat.
Fazit:
Während einer Behandlung mit Rituximab kann auch im späteren Verlauf eine Neutropenie auftreten, die selten zu schweren Infektionen führen kann. Bei einem Drittel dieser Patienten trat nach erneuter Therapie mit Rituximab wieder eine Neutropenie auf. Eine Überwachung des weißen Blutbilds sollte daher regelmäßig erfolgen. In diesem großen Register war die Häufigkeit einer Neutropenie jedoch viel niedriger als sie für Lymphom-Patienten unter Rituximab berichtet werden.
*Verminderung der neutrophilen Granulozyten (Bestandteil der weißen Blutkörperchen) im Blut
Literatur und Links
[ACR 2012 – 1699] Neutropenia After Rituximab in Rheumatoid Arthritis and Other Autoimmune Diseases Is a Rare Events : Date From the Autoimmunity and Rituximab Registry
Jean Hugues Salmon, Rheumatology, Reims, France, Patrice P. Cacoub Sr., Assistance Publique-Hôpitaux de Paris, Hopital Pitié-Salpétrière, Paris, France, Bernard G. Combe, Hopital Lapeyronie, Montpellier, France, Jean Sibilia, CHU Hautepierre, Strasbourg, France, Beatrice Pallot Prades, Saint Etienne university hospital, Saint Etienne, France, Olivier Fain, Service de médecine interne, Université Paris 13, AP-HP, Hôpital Jean Verdier, 93140, Bondy, France., Bondy, France, Alain G. Cantagrel, Place du Docteur Baylac, Toulouse, France, Maxime Dougados, Paris-Descartes University, APHP, Cochin Hospital, Paris, France, Olivier Meyer, Hopital Bichat, Paris, France, Philippe Carli, Toulon, France, Edouard Pertuiset, Ch Rene Dubos, Pontoise, France, Isabelle Pane, Hotel Dieu University Hospital Paris, France, Philippe Ravaud, Hopital Hotel Dieu, Paris Descartes University, Paris, France, Xavier Mariette, Université Paris-Sud, Le Kremlin Bicetre, France and Jacques-Eric Gottenberg, Strasbourg University Hospital, Strasbourg, France
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