Neues `Reparaturgel´ bei Knorpeldefekten des Kniegelenkes
Unter dem Namen BST-CarGel stellt die kanadische Firma BioSyntech Inc ein neues Produkt zur Reparatur von Knorpeldefekten des Kniegelenkes vor. Es handelt sich dabei um eine flüssige Mischung aus bestimmten Mehrfachzuckern und dem Blut des Patienten. Das Gel befindet sich noch in der Studienphase und ist derzeit noch nicht zugelassen.
Das neuartige Gel ist eine Mischung aus bestimmten Mehrfachzuckern und dem Blut des Patienten. Mit Hilfe einer Gelenkspiegelung oder einer offenen Knieoperation werden Löcher in den Kochen unter den beschädigten Knorpel gebohrt, damit Blutstammzellen und Blutplättchen zu dem Defekt gelangen können. Dann wird die Gel-Blut-Substanz auf den Knorpelschaden aufgetragen, die nach 10 Minuten erhärtet. Die aufgetragene Substanz sorgt für die optimale Umgebung und bildet ein Wachstumsgerüst, welches das Knorpelgewebe zur Regenerierung benötigt. Blutplättchen und ein sogenannter Wachstumsfaktor aus dem Blut des Patienten fördern das Wachsen des neuen Gewebes. Es dauert insgesamt circa 6 Monate bis der Reifungsprozeß des Gewebes abgeschlossen ist.
Seit vier Jahren wird BST-CarGel an Tieren getestet. Auch drei Patienten - alle aktive Sportsmänner mit einem Kniegelenkschaden - wurden mit dem Produkt behandelt. Nach 9 Wochen waren die Testpersonen schmerzfrei und verspürten eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.
Bislang ist das Gel in Europa noch nicht zugelassen. Die Firma hofft auf eine Zulassung in Nordamerika in circa einem Jahr.
Eigentlich wurde BST-CarGel zur Therapie von kleinen Korpelschäden, wie sie zum Beispiel im Rahmen von Sportverletzungen entstehen, entwickelt.
Inwieweit sich dieses Produkt auch zur Therapie von Verschleißerscheinungen des Kniegelenkes (Gonarthrose) oder zur Reparatur von entzündlichen Gelenkdefekten (z.B. bei der rheumatoiden Arthritis) eignet, müssen weitere Untersuchungen klären.
Offen ist derzeit ebenso, ob auch andere Gelenke - abgesehen vom Knie - von der Behandlung mit BST-CarGel profitieren.