Neues Medikament gegen Osteoporose - Teriparatide jetzt auch in Europa zugelassen
Indianapolis, Indiana (USA) - Die Firma Lilly gibt bekannt, das Teriparatide seit dem 5. November 2003 unter dem Handelsname Forsteo in Europa erhältlich ist. Teriparatide ist das erste Medikament zur Therapie der Osteoporose, das in der Lage ist den Knochenaufbau zu fördern.
Teriparatide ist unter dem Handelsname Forsteo das erste Medikament zur Behandlung der Osteoporose, das in der Lage ist, den Knochenaufbau zu fördern. Andere moderne wirksame Osteoporosemedikamente wie die Bisphosphonate z.B. Alendronat (Handelsname Fosamax) oder Risendronat (Handelsname Actonel) wirken über eine Reduktion des Knochenabbaus. Teriparatide ist ein Abkömmling des natürlich vorkommenden Parathormons. Ähnlich wie das Parathormon vermag Teriparatide die knochenaufbauenden Osteoblasten anzuregen.
Teriparatide ist in den USA bereits seit Dezember 2002 unter dem Handelsname Forteo zugelassen. In Europa ist es unter dem Handelsname Forsteo seit November 2003 zur Behandlung der Osteoporose zugelassen. Die Behandlungsdauer ist auf 18 Monate beschränkt. Teriparatide wird täglich einmal in einer Dosierung von 20 µg unter die Haut gespritzt.
Der Osteoporoseexperte Professor G. Russell von der Sheffield University Medical School äußert sich enthusiastisch zu Teriparatide.`Das ist ein Meilenstein in der Osteoporosetherapie. Erstmalig sind wir in der Lage die Erkrankung zu heilen und nicht nur aufzuhalten´- so der Experte.
Auch andere Spezialisten sind zuversichtlich. Dr. R. Keen vom Royal National Orthopedic Hospital in London sieht den Einsatz von Teriparatide zunächst bei Frauen, die trotz aller herkömmlichen Osteoporosetherapien immer wieder Knochenbrüche erleiden.
In großen Studien wurde die hervorragende Wirksamkeit von Teriparatide unter Beweis gestellt. So konnte bei
Frauen in den Wechseljahren mit Osteoporose das Risiko eines neuen Wirbelkörperbruches um 65% gesenkt werden - ein Erfolg, der bislang durch kein anderes Osteoporosemedikament erzielt werden kann.
Eine weitere erfreuliche Botschaft ist, dass Patienten noch mindestens 18 Monate nach Beendigung der Teriparatide-Therapie eine deutliche Erleichterung ihrer durch Wirbelkörperbrüche verursachten Rückenschmerzen verspüren. Dies sind Ergebnisse einer großen Studie, die von Dr. J. Krege - einem wissenschaftlichen Mitarbeiter von der Firma Lilly - auf dem letzten Rheumatologenkongreß vorgestellt wurden. Laut Dr. Krege ist Teriparatide das erste Medikament zur Behandlung der Osteoporose, das in der Lage ist, Rückenschmerzen vorzubeugen.
Literatur: 1. Neer RM, Arnaud CD, Zanchetta JR, et al. Effect of parathyroid hormone (1-34) on fractures and bone mineral density in postmenopausal women with osteoporosis. N Engl J Med 2001 May 10; 344:1434-1441.
2. Krege JH, Scheele WH, Xie L et al. Presentation: Teriparatide-induced reduction in the incidence of back pian persists at least 18 months after therapy discontinuation. Orlando, FL: American College of Rheumatology: 2003 meeting; October 23-28, 2003:Abstract 1124.
