Neue Strategie soll Resistenzen gegen Antibiotika eingrenzen
Das Bundeskabinett hat in dieser Woche die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie (DART 2020) beschlossen. Vor allem in Krankenhäusern sind Infektionen mit resistenten Bakterien ein wachsendes Problem.
Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) infizieren sich in Deutschland jedes Jahr etwa 400.000 bis 600.000 Menschen im Verlauf einer Krankenhausbehandlung, schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Patienten sterben sogar daran. 20 bis 30 Prozent dieser Infektionen und Todesfälle wären durch eine bessere Einhaltung von bekannten Hygieneregeln vermeidbar.
Um die Resistenzen zu verringern, wurden sechs Ziele vereinbart:
- One-Health-Ansatz national und international stärken
- Resistenzentwicklungen frühzeitig erkennen
- Therapie-Optionen erhalten und verbessern
- Infektionsketten frühzeitig unterbrechen und Infektionen vermeiden
- Bewusstsein fördern und Kompetenzen stärken
- Forschung und Entwicklung unterstützen
Wie diese Ziele im Einzelnen erreicht werden sollen, hat das Bundesgesundheitsministerium in einer Broschüre zusammen gefasst, die auch online abrufbar ist.
Auch die Patienten selbst sollten verantwortungsvoll mit den verordneten Präparaten umgehen. Sie sollten Antibiotika nur entsprechend ärztlicher Verordnung einnehmen und vor allem so lange schlucken, wie vom Arzt vorgesehen. Als Faustregel gilt: Die gesamte Packung aufbrauchen. Medikamentenreste sollten nicht aufbewahrt oder zu einem späteren Zeitpunkt ohne vorherigen Arztbesuch eingenommen werden.
Arzneimittel-Reste können über den Hausmüll entsorgt werden oder können auch in einigen Apotheken zurückgegeben werden. Eine Entsorgung über die Toilette oder das Waschbecken sollte vermieden werden, da die Wirkstoffe so ins Grundwasser gelangen können.
Mit Pressematerial des Bundesgesundheitsministeriums und der ABDA