Rabattarzneimittel: Neue Präparate für viele Patienten
Wer in diesen Tagem zum ersten Mal in diesem Jahr in der Apotheke ein Rezept einlöst, der wundert sich vielleicht darüber, dass er nicht das gewohnte Medikament in den Händen hält. Grund für die Änderung sind die neuen Rabattverträge. Diese bewirken, dass der Kunde mitunter nicht mehr sein gewohntes Medikament ausgehändigt bekommt, sondern ein anderes Präparat. Darauf macht der Deutsche Apothekerverband (DAV) aufmerksam.
Grund dieser Umstellung: Seit dem Jahreswechsel gelten bei vielen Krankenkassen neue Rabattverträge. Diese handeln die Kassen alle zwei Jahre mit den Pharmafirmen aus. Betroffen sind jedoch nicht alle Krankenversicherten, da die Rabattverträge kassenspezifisch sind.
Anderer Hersteller, andere Verpackung, andere Form, grüne statt rote Pille: Vor allem bei chronisch kranken Menschen, die ihre Medikamente gut kennen, führe die Änderung nach Auffassung des DAVs zur Verunsicherung. Zum Hintergrund: Bei einem Rabattvertrag sagt ein Pharmahersteller einer Krankenkasse zu, einen Rabatt auf den bundeseinheitlichen Apothekenverkaufspreis zu gewähren. Verschreibt ein Arzt einen Wirkstoff oder erlaubt den Austausch, ist die Apotheke verpflichtet, das von der jeweiligen Kasse vorgesehene Rabattarzneimittel abzugeben – bei gleichem Wirkstoff, gleicher Wirkstärke, gleicher oder als austauschbar festgesetzter Darreichungsform, identischer Packungsgröße und Zulassung für ein gleiches Anwendungsgebiet.
Seit dem ersten Januar 2013 gelten folgende Rabattverträge: Die IKK Classic hat Zuschläge über etwa 150 Wirkstoffe erteilt. Für rund 80 (Betriebs-) Krankenkassen mit mehr als acht Millionen Versicherten wurden Verträge über mehr als 40 Wirkstoffe abgeschlossen. Rabattverträge mit mehr als 20 Wirkstoffen hat der AOK-Verbund mit 24 Millionen Versicherten laut eigenen Angaben geschlossen.
Zudem werden ab dem ersten Februar 2013 mehr als 40 Betriebs- und Innungskrankenkassen ihre rund acht Millionen Versicherten mit neuen Rabattarzneimitteln für mehr als 150 Wirkstoffe versorgen. Ebenfalls zum ersten Februar hat die Techniker Krankenkasse mit 8,2 Millionen Versicherten Rabattverträge für mehr als 20 Wirkstoffe abgeschlossen. Die Rabattverträge haben üblicherweise eine Laufzeit von zwei Jahren.
Mit Pressematerial von ABDA