Neue Daten der Kinderkerndokumentation zeigen bessere Versorgung und Therapie: Kinder mit Rheuma finden schneller zum Facharzt
Bochum/Berlin – Jährlich erkranken etwa 1200 Kinder bundesweit an Gelenkrheuma. Neue Daten der Kinderkerndokumentation zeigen jetzt, dass sich Versorgung und Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) im vergangenen Jahrzehnt deutlich verbessert haben: Betroffene erreichen heute bereits ein halbes Jahr früher einen Spezialisten als noch im Jahr 2000. Dank neuer Medikamente sind die Patienten beweglicher und es treten weniger Folgeschäden wie etwa Wachstumsstörungen, Gelenk- oder Sehschäden auf.
Von welchen Behandlungsstrategien Kinder mit Gelenkrheuma am meisten profitieren, diskutieren Experten der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) auf dem 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) vom 19. bis 22. September 2012 in Bochum.
Im letzten Jahr erfasste das Patientenregister "Kinderkerndokumentation" etwa 10 000 rheumakranke Kinder und Jugendliche. Insgesamt leiden in Deutschland etwa 20 000 Kinder an chronischen entzündlich- rheumatischen Erkrankungen. Dabei bekämpft die körpereigene Abwehr die Gelenke.
„Bei Kindern verläuft diese Entzündung oft noch aggressiver und schmerzhafter als bei Erwachsenen“, sagt Privatdozent Dr. med. Michael Frosch, Kongresspräsident der GKJR aus Münster. Neben Gelenken greift das Immunsystem oft auch innere Organe, wie etwa Auge oder Darm an.
Neue Strategien verbessern heute die Behandlung und somit die Lebensqualität der Kinder. Wie viele schwererkrankte Kinder mit Gelenkrheuma im letzten Jahr bereits gentechnisch erzeugte Biologika erhielten und welche Medikamente hingegen an Bedeutung verlieren, berichtet Dr. med. Kirsten Minden, Vorstandsmitglied der GKJR aus Berlin und Studienleiterin der „Kinderkerndok“ anhand aktueller Daten auf der Vorab-Pressekonferenz in Berlin am 12. September 2012.
Auf der Kongress-Pressekonferenz am 20. September 2012 in Bochum erklärt Professor Dr. med. Dirk Föll, 2. Stellvertretender Vorsitzender der GKJR aus Münster, wie etwa Biomarker in Zukunft eine maßgeschneiderte Therapie bei Kindern mit rheumatischen Gelenkerkrankungen ermöglichen.
Von beiden Presskonferenzen werden wir hier bei rheuma-online berichten.
Über die Kinderkerndokumentation:
Ergebnisse der Kinderkerndokumentation (Stand 2009)
Deutschland-Landkarte der Einrichtungen für Kinder mit Rheuma 2012
40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
vom 19. bis 22. September 2012 im RuhrCongress Bochum
weitere Informationen zum Kongress finden Sie hier
Das Hauptprogramm steht zum Download bereit
Vortrag im Rahmen des DGRh-Kongresses:
Glukokortikoide – Wirkprinzipien, Metabolismus und Effekte im Kindesalter
Termin: Freitag, 21. September 2012, 14.30 bis 16.00 Uhr
Ort: Hörsaal, RuhrCongress Bochum
Quelle: Pressemitteilung
Kathrin Gießelmann
Kongress-Pressestelle DGRh