Nebenwirkungen von Autofahrern oft unterschätzt
Drei von vier Autofahrern setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie sich nicht fit genug für den Straßenverkehr fühlen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter 3.000 Bundesbürgern im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Viele Autofahrer unterschätzen den Einfluss rezeptfreier Medikamente auf ihre Fahrtüchtigkeit. Laut der Forsa-Umfrage weiß zwar so gut wie jeder Bundesbürger, dass Medikamente allgemein die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. Das Risiko rezeptfreier Medikamente wird hingegen unterschätzt. Anzeichen für eine Beeinträchtigung können u.a. Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder Unruhe sein.
"Gerade das Risiko rezeptfreier Medikamente gegen Erkältungen, Allergien oder Migräne und von Augenmedikamenten wird immer wieder unterschätzt.", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA.
Bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln rechnen noch 96% der Bundesbürger mit einer Beeinträchtigung im Straßenverkehr. Aber nur der Hälfte der Befragten (52%) ist bekannt, dass Medikamente gegen Allergien die Fahrtüchtigkeit beinträchtigen können. Husten- und Erkältungsmittel schätzen nur zwei von drei Befragten (66%) als riskant ein. 75% der Befragten kennen das Risiko von Medikamenten gegen Migräne und 81% das von Augenmedikamenten.
33 Prozent der Befragten informieren sich nicht über Risiken von Medikamenten
Zwei Drittel der Bundesbürger (67%) haben sich schon einmal darüber informiert, ob die eingenommenen Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinflussen können. Wer sich informiert, nutzt als Wissensquellen vor allem den Beipackzettel (72%), den Arzt (49%) und den Apotheker (31%). Weit abgeschlagen sind als Informationsquellen das Internet, Zeitungen / Zeitschriften oder Freunde / Verwandte. Ein Drittel der Befragten (33%) hat sich noch nicht aktiv über die Risiken von Medikamenten informiert.
58% der befragten Autofahrer sind schon einmal selbst gefahren, obwohl sie sich wegen einer Krankheit nicht fit genug gefühlt haben. Weitere 19% setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie sich durch Nebenwirkungen eines Medikaments beeinträchtigt fühlen. Insgesamt unterschätzen damit 77% der Autofahrer den Einfluss von Krankheiten oder Nebenwirkungen auf die Fahrsicherheit.
Werden Medikamente mit Alkohol kombiniert, sind Wechselwirkungen möglich, die sich auch auf die Fahrtüchtigkeit auswirken können. Knapp ein Drittel der Bundesbürger ignoriert das. So gaben 31 % der Bundesbürger an, schon einmal Medikamente und Alkohol kombiniert zu haben. Männer sind dabei noch unvernünftiger als Frauen (38% vs. 25%).
Mit Pressematerial von ABDA
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