Eine 13-jährige Beobachtung von Patienten mit Methotrexat-Therapie sollte Aufschluss über die Gründe für einen Therapieabbruch geben. In die Bewertung gingen letztlich die Daten von 248 Patienten ein, bei denen der Behandlungsverlauf kontinuierlich verfolgt werden konnte. Der Behandlungszeitraum lag zwischen 1990 und 2003.

Auffälligkeiten bzw. ernste Veränderungen bei folgenden Blutwerten wurden berücksichtigt:

 

• GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) > 40 U/l bzw. > 80U/l
• Albumin < 35 g/l bzw. < 30 g/l
• Leukozyten < 4,0 x 109/l bzw. < 3,0 x 109/l
• Thrombozyten <150 x 109/l bzw. <100 x 109/l 

Dabei wurde dann auch kontrolliert, ob die Verschlechterungen der Blutergebnisse Folgen für den Krankheitsverlauf hatten.

Insgesamt führten bei 1007 Personenjahren (= behandelte Patienten x Behandlungsdauer) 79% die MTX-Einnahme während einer Dauer von 5 Jahren kontinuierlich fort. Ernste Veränderungen der Blutwerte fanden sich bei 2,9 von 100 Personenjahren. In keinem Fall führte die Verschlechterung der Blutwerte zu einer Verschlimmerung des Krankheitsverlaufes.

46 Patienten (19%) beendeten dauerhaft die MTX-Einnahme, 26 davon auf Grund von Nebenwirkungen, während bei 15 Patienten die Wirksamkeit nicht ausreichte. Nur bei 2 Patienten musste wegen Verschlechterung der Blutwerte die Behandlung dauerhaft abgebrochen werden. Bei beiden Patienten war es zu Auffälligkeiten bei den Leukozytenzahlen gekommen.

Die untersuchenden Ärzte kamen zu dem Ergebnis, dass eine MTX-Therapie in der Regel sehr kontinuierlich durchgeführt wird und es nur selten zu Auffälligkeiten bei den Laborwerten kommt. Ein Abbruch der Behandlung hat eher andere Gründe, wie sonstige Nebenwirkungen oder ungenügende Wirksamkeit. Auch wenn regelmäßige Kontrollen grundsätzlich notwendig sind, um etwaige Auffälligkeiten rechtzeitig zu erkennen, kann bei Methotrexat grundsätzlich von einer großen Therapiesicherheit ausgegangen werden.

Literatur

Yazici Y, Sokka T, Kautiainen H, Swearingen C, Kulman I, Pincus T. Long term safety of methotrexate in routine clinical care: discontinuation is unusual and rarely the result of laboratory abnormalities. Ann Rheum Dis. 2005 Feb;64(2):207-11. Epub 2004 Jun 18.