Mobil Dank Ergotherapie
Trotz Rheuma den Alltag eigenständig bewältigen – der Wunsch vieler Rheumapatienten. Eine auf den Patienten individuell abgestimmte Ergotherapie kann helfen, diese Selbstständigkeit langfristig zu erhalten.
Der Begriff "Ergotherapie" leitet sich aus dem Griechischen érgon (Werk, Arbeit) ab und bedeutet "tätig sein". Ergotherapie hat zum Ziel, einer dauerhaften Behinderung vorzubeugen oder bei schon vorhandenen Einschränkungen die Folgen so weit wie möglich zu verringern.
"Die Ergotherapie ist für alle Formen rheumatischer Erkrankungen geeignet, da sie gezielt zur Alltagsbewältigung beiträgt. Eine Hilfsmittelberatung, die ebenfalls Teil der Ergotherapie ist, ist grundsätzlich für jeden Rheumatiker empfehlenswert", so Michael Bender, Leiter des Instituts für Ergotherapie in Düsseldorf.
Die Indikationen für eine Ergotherapie sind vielfältig. Es werden Menschen mit krankheitsbedingten Einschränkungen und Störungen der motorischen, sensorischen, psychischen und kognitiven Fähigkeiten behandelt. Für Rheumatiker ist es empfehlenswert, ihren Arzt auf eine ergänzende ergotherapeutische Behandlung neben der medikamentösen Behandlung anzusprechen.
Ergotherapie ist eine ärztlich verordnete medizinische Maßnahme und ist als Leistung von allen Krankenkassen anerkannt. Sie kann in Form von Einzel- und Gruppentherapien sowie als Hausbesuch durchgeführt werden. Die ideale Behandlung orientiert sich ganz an den Bedürfnissen des Patienten. Bei einer chronischen Erkrankung besteht zudem die Möglichkeit, eine dauerhafte ergotherapeutische Therapie zu erhalten.
Die ergotherapeutische Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen erfolgt in mehreren Schritten. Zu Beginn steht die eingehende Funktionsdiagnostik. Diese beschäftigt sich schwerpunktmäßig unter mit den alltäglichen Tätigkeiten in Haushalt, Beruf und Freizeit des Patienten sowie der Alltagsbelastungen.
Ein zentraler Punkt der Ergotherapie bei Rheumapatienten ist die Gelenkschutzberatung. Ziel ist es, Gelenkdeformitäten vorzubeugen und weiteren Fehlstellungen entgegenzuwirken. Hierbei wird der Erkrankte über Gelenk schonende Verhaltensweisen aufgeklärt und diese werden eingeübt.
Ein Baustein der Ergotherapie ist die funktionelle Therapie. Gemeint ist damit das Training von Bewegungsabläufen - entweder bei vorliegenden Störungen oder Einschränkungen oder zur Verbesserung von Präzision, Ausdauer und Kraft.
Ein weiterer Therapie-Inhalt ist die Hilfsmittelversorgung, zum Beispiel zum Gelenkschutz oder zur Kompensation von Behinderungen. Schließlich gehört die Anfertigung und Anpassung von Schienen oder anderen "orthopädietechnischen" Hilfsmitteln, ebenfalls zum Gelenkschutz oder zur Kompensation von Behinderungen ebenfalls zum breiten Spektrum der Ergotherapie.
Weitere Informationen:
Effekt der Ergotherapie im frühen Stadion der rheumatoiden Arthritis