Mit Lama-DNA zu neuen TNF-Blockern

LLamas verfügen über besonders kleine Antikörper, die die Grundlage für eine ganz neue Klasse von Medikamenten darstellen könnten. Im Bild allerdings kein LLama, sondern ein anderes Kamel. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Ablynx – ein belgisches Biotech-Unternehmen, das Lama-DNA zur Entwicklung neuer Medikamente verwendet - hat mit Wyeth einen 212 Millionen Dollar schweren Deal unterzeichnet. Dieses Abkommen ermöglicht Wyeth, mit Hilfe der ultra-kleinen Nanokörper eine neue Generation von anti-TNF Behandlungsstrategien z. B. bei rheumatoider Arthritis zu erschließen.
Ablynx ist Wegbereiter auf dem Gebiet der Nanobody-Medikamente, die Anfang 2007 in die humane Testung gehen. Man erhofft, Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, Thrombosen, Krebs und Alzheimer damit erfolgreich behandeln zu können.
Ablynx nutzt die Erkenntnis, dass Lamas über voll funktionstüchtige Antikörper verfügen, die sehr viel kleiner sind als menschliche Antikörper oder Antikörper anderer Tiere. Zur Synthese dieser neuartigen Nanobodies werden DNA-Sequenzen der zu der Familie der Kamele gehörenden Paarhufer geklont. Die daraus resultierenden Substanzen haben das Potenzial, neue Ziele im Körper zu erreichen, und können möglicherweise oral verabreicht werden.
Ablynx hat Wyeth weltweite Rechte zugesichert, diese Technologie gezielt zur Entwicklung von therapeutischen Strategien gegen den Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF) einzusetzen. TNF ist ein Protein, das bei Entzündungsvorgängen eine zentrale Rolle spielt und durch bereits existierende parenterale Arzneimittel - wie Wyeth´s Enbrel - inhibiert wird. Ablynx und Wyeth werden in der präklinischen Entwicklung geeigneter Kandidaten für diese neue Medikamentenklasse zusammenarbeiten.

siehe auch Kamele in der Forschung